Es war ein Arbeitszoff der von Sachsen bis zu uns nach Thüringen herübergeschwappt ist. Die Gewerkschaft „Nahrung – Genuss – Gaststätten“ (NGG) spricht von mehr als 1.300 Streikstunden an mehreren Strandorten der Radeberger Gruppe, der Bitburger Gruppe und Carlsberg.
Am Samstag (23. August) konnte die Arbeitnehmervertretung nun endlich eine Einigung verkünden. Unter dem Strich bedeutet das auch für die Thüringer Mitarbeiter ein deutliches Lohn-Plus. Die Kollegen in Sachsen profitieren aber mehr.
Thüringen: Brauerei-Mitarbeiter jubeln
„Dieser Abschluss bringt ein deutliches Reallohnplus und verringert in vielen Betrieben die Lohnunterschiede zu den westdeutschen Standorten der Braugruppe“, freut sich NGG-Verhandlungsführer Uwe Ledwig. „Das war unser erklärtes Ziel, dafür haben die Beschäftigten zwei Wochen gestreikt. Der Osten lässt sich nicht mehr abhängen, sondern macht Druck auf den Kessel.“
Unterm Strich steht bei den Kollegen der Radeberger Gruppe (Freiberger Brauhaus, Krostitzer Brauerei, Sternburg Brauerei, Radeberger Brauerei) ein Lohn-Plus von 7,7 Prozent. Es setzt sich zusammen aus einer stufenweisen Erhöhung bis 2026 um 6,3 Prozent und einer Arbeitszeitverkürzung von 38,5 Stunden auf 38 Stunden, so die Gewerkschaft. Bei den Mitarbeitern der Wernesgrüner Brauerei (Carlsberg) und der Köstritzer Brauerei in Bad Köstritz steigen die Löhne dagegen „nur“ um 5,9 Prozent.
Auch die Azubis können über eine Gehaltserhöhung freuen. In Thüringen geht der Lohn bei ihnen einmal zum 1. August 2025 um 2,8 Prozent nach oben und dann noch einmal zum 1. Dezember 2026. Bei den Brauereien der Radeberger Gruppe gibt’s 65 Euro mehr zum 1. August 2025 und dann noch einmal zum 1. Dezember 2026.
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„Der lange Streik hat den Beschäftigten viel abverlangt. Es gibt keinen Grund, über 35 Jahre nach der deutschen Einheit für dieselbe Arbeit einen niedrigeren Lohn zu zahlen“, so Ledwig. „Das Bier wird jetzt vielen wieder besser schmecken und wird von zufriedenen Braubeschäftigten hergestellt und abgefüllt.“




