Thüringen ist nicht nur bekannt für seine dichten Wälder, seine Burgen und die berühmte Bratwurst. Auch Erinnerungen an die DDR sind vielerorts noch sichtbar – in Museen, in Geschichten, aber auch an Orten, die scheinbar in der Zeit stehen geblieben sind. Ein solcher Ort liegt zwar nicht in Thüringen selbst, hat aber enge Verbindungen dorthin: das „Betriebsferienlager Gera“ an der Ostsee.
Seit Jahrzehnten zieht das Lager auf Rügen Urlauber aus dem gesamten Bundesgebiet an. Auch Menschen aus Thüringen reisen regelmäßig dorthin, um in original erhaltenen DDR-Bungalows zu übernachten, Soljanka zu essen und ein Stück Alltagskultur zu erleben. Doch nun steht die Zukunft dieser Ferienoase auf der Kippe. Das berichtet die „Ostthüringer Zeitung“.
Mann aus Thüringen bekommt Probleme
Die Ursache für den drohenden Aus ist ein modernes Sanitärhäuschen. Es steht mitten im Gelände des Feriendorfs in Bakenberg auf Rügen. Frisch renoviert, sauber, schimmelfrei. Genau das ist das Problem. Die Behörden in Vorpommern-Rügen sehen darin einen „Ersatzneubau“ und haben den Sofortvollzug verhängt. Die Nutzung ist verboten.
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„Wir mussten etwas machen. Nach so langer Zeit war der Zustand der Toiletten nicht mehr vertretbar. Überall war Schimmel“, sagt Betreiber Candy Dassler laut „Ostthüringer Zeitung.“ Er kommt aus Zeulenroda im Landkreis Greiz in Thüringen. Dassler hatte die Anlage 2017 gekauft und restauriert – jedoch mit dem Anspruch, den DDR-Charakter zu bewahren.
Zwangsgelder und Abbau-Bescheide
Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Bauaufsicht will nicht nur das neue Toilettenhaus verbieten. Auch der Imbiss „deli Ost-Seekiosk“ mit Soljanka und Senfei soll verschwinden. Dazu das Trabant-Lager mit „Sachsenruh“-Dachzelten. Sollte der Betreiber nicht reagieren, drohen ihm Zwangsgelder in Höhe von 17.500 Euro.
Für den Mann aus Thüringen ist das ein massiver Eingriff in das Konzept. Er sagt: „Dann muss ich das Toilettenhaus abreißen und die einzelnen Bungalows mit Sanitäranlagen ausstatten. Dann geht aber die DDR und der originale Charakter der Anlage verloren.“ Doch er hat noch eine Hoffnung. Wie seine Pläne aussehen, liest du bei den Kollegen der „Ostthüringer Zeitung“.
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