Die zunehmende Verbreitung von Drohnen stellt seit einigen Jahren nicht nur die deutsche Regierung, sondern auch zahlreiche andere europäische Länder vor Herausforderungen. Während die kleinen Flugobjekte in Bereichen wie Fotografie, Vermessung oder Logistik nützliche Dienste leisten, führen sie andererseits durch unkontrollierte Einsätze immer wieder zu kritischen Vorfällen – auch in Thüringen kommt es regelmäßig zu Drohnensichtungen in sensiblen Zonen.
Sichtungen von Drohnen können auch die Sicherheit im Freistaat beeinflussen – insbesondere dann, wenn nicht registrierte Flüge unsere Infrastruktur stören. Aktuelle Vorfälle in europäischen Nachbarländern machen einem schmerzlich bewusst, welche Risiken solche unkontrollierten Drohneneinsätze haben können. Muss sich Thüringen ebenfalls Sorgen machen?
Thüringen: Kleine Geräte, großer Ärger
Drohnen-Alarm in Europa! Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden in Norwegen und Dänemark am letzten September-Wochenende mehrere unbekannte Drohnen gesichtet. Als Folge davon mussten einige Flüge umgeleitet werden, nachdem die Drohnen in Flughafennähe entdeckt wurden – ein Flugzeug der Airline Norwegian musste nach einer Sichtung sogar komplett umkehren. Der betroffene Flughafen Bardufoss (Norwegen) wurde daraufhin vorübergehend geschlossen, um die Sicherheit nicht zu gefährden. Doch: Wie realistisch sind solche Vorfälle bei uns in Thüringen?
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Laut dpa ist bisher unklar, woher die Drohnen stammen und wer sie gesteuert haben könnte. Solche Sichtungen im Luftraum sind aber leider kein Einzelfall, sondern treten europaweit immer wieder auf – auch in Thüringen. Nach Informationen des MDR wurden bereits mehrere unbekannte Drohnen über Bundeswehrstandorten im Freistaat entdeckt. Hinter zweien steckten sogar nachweislich Spionageabsichten. Doch nicht nur Militärstandorte, sondern auch Bahnverbindungen, Stromtrassen und Wasserwerke gelten als kritische Infrastruktur und sind somit gefährdet. Daher appelliert die Thüringer Bundeswehr, die Infrastruktur besser zu schützen. Im Freistaat sei die Lage nämlich alles andere als zufriedenstellend.
„Wenn man das Gefühl hat, hier stimmt irgendwas nicht“
Was hier fehle, sei die gesetzliche Grundlage, um sich besser gegen solche Angriffe zu wehren. Der Grundstein dafür wurde zwar im Koalitionsvertrag gelegt – man müsse aber trotzdem schnellstmöglich handlungssicher werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Bislang sei es zum Beispiel nämlich nicht erlaubt, solche Drohnen im Ernstfall abzuschießen. Genaue Zahlen von solchen Spionage-Vorfällen in Thüringen gebe es zwar bislang noch nicht, doch MDR-Experte Dirk Reinhardt hat für die Thüringer einen Tipp, was sie im Fall einer Drohnensichtung im Freistaat tun können.
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Im Ernstfall gilt: Ruhe bewahren und die Polizei informieren, wenn eine verdächtige Drohne gesichtet wird. Dabei geht es aber nicht um die private Drohne des Nachbarn, sondern vielmehr um Objekte, die einem offensichtlich verdächtig vorkommen. Dabei solle man sich am besten auf seinen Instinkt verlassen – „wenn man das Gefühl hat, hier stimmt irgendwas nicht“, so Meinhardt. Verdächtig seien vor allem Drohnen mit der Größe eines Kleinflugzeuges. Hier rät Meinhardt in jedem Fall dazu, die Polizei zu rufen. Klar ist allerdings auch, dass das nicht reichen wird. Man müsse in Zukunft handlungssicherer werden, um solche Angriffe in Thüringen zu vermeiden. (nas/dpa)




