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Naturschauspiel in Thüringen! Hast du es auch schon bemerkt?

Alle paar Jahre tritt ein Naturphänomen auf. Und in diesem Jahr zeigt es sich ganz deutlich in Thüringen und Deutschland.

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Der Herbst hat Einzug in Thüringen gehalten. Die Bäume tragen ihr buntes Blätterkleid, beim Herbstspaziergang raschelt es unter den Füßen, den Regenschirm haben wir immer in der Tasche und die kuschelige Jacke führen wir auch wieder aus.

Doch in diesem Jahr ist eine Sache anders als in den Vorjahren. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, warum überall besonders viele Eicheln auf dem Boden liegen? Das liegt an einem Naturschauspiel, das nur alle paar Jahre stattfindet – und in diesem Jahr ist es in ganz Deutschland und somit auch in Thüringen wieder soweit.

Naturphänomen in Thüringen sichtbar

Einige Bäume sind in diesem Jahr besonders fleißig. Darunter beispielsweise die Buche und die Eichel. Bedeutet: Sie produzieren mehr Früchte als sonst. Und die finden wir derzeit vor allem auf den Böden im Wald und überall dort, wo die Bäume die Wege säumen. Das Phänomen heißt übrigens „Mastjahr“ und findet nur alle paar Jahre statt.

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Warum? Grund dafür könnte laut Wissenschaftlern das Wetter sein. „Mastjahre folgten oft den Jahren, in denen die Temperaturen im Juli und September höher waren als im 30-jährigen Mittel“, wird Forstwissenschaftler Rolf Övergaard von der „Naturwald Akademie“ zitiert. „Klimatische Veränderungen, insbesondere ein Ansteigen der Temperaturen kann für das vermehrte Auftreten von Mastjahren verantwortlich sein, aber ebenso die höhere Stickstoffablagerung aus der Luft kann dazu beitragen“, heißt es weiter.

Folgen sind nicht nur positiv

Und ein so genanntes Mastjahr hat Folgen. Auch für das Ökosystem. Und die sind nicht immer nur positiv, wie es bei der „Naturwald Akademie“ heißt. Vor allem für die Waldtiere könne es Auswirkungen haben. Die würden durch ein Mastjahr nämlich außergewöhnlich viel Futter finden. Mehr als sonst. Die Folge: Dank des großen Nahrungsangebotes überleben mehr Tiere als sonst den Winter und vermehren sich stark. Vor allem viele Mausarten würden sich nach einem Mastjahr vermehrt ausbreiten. Sehr zum Leidwesen einiger Singvogelarten, wie es bei der „Naturwald Akademie“ heißt. Denn die Tiere würden sich im Frühjahr über die Eier und Jungvögel hermachen.


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„Wir gehen davon aus, dass die globalen Trends im Klimawandel einen negativen Einfluss auf den Halsbandschnäpper aufgrund der Kaskadeneffekte hat. Bedenkt man, dass der Halsbandschnäpper einer der zahlreichsten Vogelarten ist, kann man davon ausgehen, dass vermehrte Baummasten zu substanziellen Veränderungen in der gesamten Vogelzusammensetzung haben wird und vermutlich auch auf andere Tiergruppen“, wird die Biologin Dorota Czeszczewik zitiert.