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Aus für Ausflugsziel in Thüringen! Es war in den letzten Jahren nur drei Tage in Betrieb

Ein traditionsreicher Skilift in Thüringen steht vor dem Aus. Nach Jahrzehnten hat der Stadtrat eine endgültige Entscheidung getroffen.

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Thüringen steht für dichte Wälder, historische Städte und eine lange Tradition im Wintersport. Gerade im Süden des Bundeslandes prägten Skilifte, Loipen und Schanzen jahrzehntelang das Bild. Doch der Klimawandel macht dieser Tradition zunehmend zu schaffen. Immer weniger Schnee und immer kürzere Winter bedeuten für viele Orte ausgedünnte Saisons, steigende Kosten und schwindende Perspektiven.

Nun ist auch Steinbach-Hallenberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im Thüringen betroffen. Die Stadt verliert mit dem Skilift an der Kniebreche ein Ausflugsziel, das Generationen begleitet hat. Nach über 40 Jahren Betrieb hat der Stadtrat nun entschieden: Der Lift am Knüllfeld wird stillgelegt. Damit verschwindet ein Stück Wintersportgeschichte aus Thüringen. Das berichtet „InSüdthüringen.de“ am Montag (13. Oktober).

Thüringer Tradition mit langer Geschichte

Die Region pflegte einst eine große Sporttradition. Der Skilift am Knüllfeld war über Jahrzehnte hinweg ein fester Bestandteil davon. Hier lernten Kinder das Skifahren und hier traf sich im Winter die ganze Gemeinde. Doch zuletzt lief die Anlage kaum noch.

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„In meiner bislang siebenjährigen Amtszeit war der Lift an genau drei Tagen in Betrieb“, sagte Bürgermeister Markus Böttcher laut „InSüdthüringen.de“ in der jüngsten Stadtratssitzung. In einem Winter hätte der Lift sogar mehrere Wochen lang laufen können, doch die Corona-Pandemie verhinderte den Betrieb.

Zu wenig Schnee, zu hohe Kosten!

Der Stadtrat folgte nun der Empfehlung der Verwaltung und beschloss die sofortige Stilllegung. Der Grund: zu hohe Kosten bei fehlender Wirtschaftlichkeit. „Das Geld brauchen wir an anderer Stelle dringender“, so Böttcher. In den vergangenen zehn Jahren zahlte die Stadt rund 165.000 Euro für Personal, Betrieb, Reparaturen und TÜV-Prüfungen. Im Schnitt waren das rund 11.000 Euro pro Jahr.

Im Thüringer Wald, wo die Höhenlagen meist unter 800 Metern liegen, ist Schneesicherheit kaum noch gegeben. „Angesichts des Klimawandels macht der Betrieb einfach keinen Sinn mehr“, erklärte die Verwaltung. Der Beschluss fiel mit großer Mehrheit. Nur drei Stadträte enthielten sich.


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Auch Ideen, den Lift anderweitig zu nutzen, wurden geprüft – ohne Erfolg. „Man könne den Lift leider auch nicht alternativ nutzen“, erklärte Bürgermeister Böttcher. Der TÜV lasse keine anderen Nutzungsarten zu. Der Betrieb wurde bisher über zwei Bauhofmitarbeiter abgesichert. „Ein kostendeckender Betrieb ist in den kommenden Jahren nicht zu erwarten“, heißt es in der Beschlussvorlage.