In einem Wald bei Beichlingen im Landkreis Sömmerda ist ein Fund gelungen, der selbst erfahrene Kenner staunen lässt. Dort wurde ein äußerst seltenes Exemplar entdeckt, das in Deutschland unter strengem Naturschutz steht. Die Entdeckung sorgt in der Fachwelt für Aufmerksamkeit, denn die Art galt bislang in dieser Region als nicht nachgewiesen.
Der Mann hinter dem Fund ist kein Unbekannter: Dittmar Bechmann aus Beichlingen widmet sich seit Jahren der Pilzkunde, berichtet die „Thüringer Allgemeine“. Als ehrenamtlicher Pilzsachverständiger berät er regelmäßig Sammler im Landkreis. Doch selbst nach unzähligen Funden erlebt der 72-Jährige noch Überraschungen.
„Rote Liste“-Fund beeindruckt durch kuriose Optik
Vor Kurzem machte Bechmann einen Fund, der ihn besonders freute. „Ich habe den Ästigen Stachelbart entdeckt“, sagt er. Der seltene Pilz würde bevorzugt an altem Buchenholz wachsen und durch seine auffällige Struktur auffallen. Mit seinen nach oben gerichteten, verzweigten Stacheln erinnere er eher an eine Koralle als an einen klassischen Pilz.
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Der Ästige Stachelbart wurde nun erstmals für den Landkreis Sömmerda kartiert. „Am vergangenen Wochenende habe ich die Erstkartierung veranlasst“, erklärt Bechmann. Die Art gehört zur Gattung Hericium und steht in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Neuer Eintrag für Thüringen
In der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie, deren Mitglied Bechmann ist, werden Pilzfunde in einer landesweiten Datenbank dokumentiert. Dort sind inzwischen 187.177 Fundeinträge und 5843 Pilzarten erfasst. Für den Landkreis Sömmerda ist der Ästige Stachelbart nun ein neuer Eintrag.
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„Nur anschauen, sich daran erfreuen, vielleicht fotografieren, aber keinesfalls mitnehmen“, mahnt der Pilzexperte gegenüber der „TA“. Der Fund sei nicht nur ein Glücksfall für die Kartierung, sondern auch ein positives Signal für die Umwelt. Der Ästige Stachelbart komme ausschließlich in naturnahen, gesunden Wäldern vor.
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