Es ist wohl der Alptraum jeder Eltern: Man schickt das Kind in die Schule, damit es dort lernen kann und in Sicherheit ist. Doch in einem Erfurter Gymnasium war lange Zeit genau das Gegenteil der Fall.
Eine damals 13-jährige Schülerin soll über Jahre hinweg von ihrem Lehrer sexuell missbraucht worden sein. Jetzt hat der Gerichtsprozess gegen den Sport- und Geschichtslehrer begonnen.
Thüringen: Erfurter Lehrer soll Schülerin 84 Mal missbraucht haben
Für Außenstehende ist es nur schwer zu glauben, was sich in den Räumen eines Erfurter Gymnasiums lange Zeit abgespielt haben muss. In den Jahren von 2016 bis 2020 soll sich ein heute 63-jähriger Lehrer insgesamt 84-mal an seiner Schülerin vergangen haben. Das wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Sowohl in der Schule, als auch auf Klassenfahrten und auch bei ihm zuhause soll er sich an dem damals 13-jährigen Mädchen vergangen haben. Dabei soll es laut Anklage auch zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen sein.
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Der Angeklagte räumte zum Prozessauftakt über seine Verteidiger die Vorwürfe vollumfänglich ein. Er übernehme die Verantwortung dafür, gleichzeitig erklärt er auch, er habe es immer beenden wollen, und dass er Kondome verwendet habe. „Mir war schon nach dem ersten Mal klar, dass es falsch war“, sagt der Angeklagte, der selbst in dritter Ehe verheiratet und Vater ist. Die sexuelle Beziehung – bei der es zu Zungenküssen, unsittliche Berührungen und Sex gekommen sein soll – sei laut dem Lehrer aus einem Vertrauensverhältnis entstanden.
Auch der Vertrauenslehrer soll Schülerinnen missbraucht haben
Bei den Missbrauchsfällen blieb es damals aber nicht. Die Schülerin wandte sich später hilfesuchend an einen Vertrauenslehrer der Erfurter Schule. Doch statt ihr zu helfen, soll dieser dann mit ihr sexuelle Bilder ausgetauscht haben. Im Rahmen weiterer Ermittlungen und einer Durchsuchung beim Verdächtigen wurde im Sommer ein Haftbefehl gegen den Vertrauenslehrer verhängt. Der Vorwurf: Er soll sich an mehreren Schülerinnen vergangen haben.
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Gegen ihn wurden inzwischen Anklage wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und Vergewaltigung sowie der Verbreitung jugendpornografischer Inhalte erhoben. (mit dpa)




