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Preis-Klatsche in Thüringen! Heizen wird noch teurer

In Thüringen kündigt sich der Winter so langsam immer mehr an. Doch mit dem Winter steigt auch die Sorge um die Heizkosten.

Ein kühler Hauch zieht durch Thüringen, die ersten Nebelfelder legen sich über die Dächer – und mit ihnen kehrt auch die Sorge um die Heizkosten zurück. Was für viele Thüringer längst zu einem vertrauten Ritual geworden ist, bekommt in diesem Winter einen ganz neuen Beigeschmack.

Denn auch wenn die dramatischen Preisspitzen nach der Energiekrise abgeebbt sind, bleibt Heizen ein kostspieliges Unterfangen. Eine aktuelle Umfrage unter Thüringer Energieversorgern zeigt: Die Preiswelle ist zwar abgeflacht, doch die Belastung bleibt.

Thüringen: Frieren oder doch lieber blechen?

Die Wärmeversorgung in Thüringen ist ein vielschichtiges Thema. Jede Kommune heizt anders – abhängig davon, wie weit das Fernwärmenetz ausgebaut ist und welche Energiequellen die jeweiligen Versorger bevorzugen. Während einige Stadtwerke bereits stärker auf erneuerbare Wärme setzen, hängen andere weiterhin an fossilen Energieträgern – mit klaren Folgen für den Preis. Seit Beginn der Energiekrise 2021 sind die Heizkosten pro Quadratmeter laut dem Energiedienstleister Techem im Schnitt um rund 40 Prozent gestiegen. Das berichtet der MDR Thüringen. Auch wenn sich der Markt mittlerweile stabilisiert hat, liegen die Verbraucherpreise noch immer weit über dem Vorkrisenniveau – eine spürbare Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

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Besonders betroffen sind, Informationen des MDR zufolge, Haushalte mit Gasheizung. Laut einer Prognose der Beratungsgesellschaft „co2online“ müssen sie 2025 im Durchschnitt 15 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Grund dafür seien vor allem steigende Netzentgelte und der wachsende CO₂-Preis.

Teuer, teurer, heizen

Dennoch zeigen die Anfragen des MDR bei Thüringer Stadtwerken ein differenziertes Bild: Während viele Anbieter keine drastischen Preissprünge erwarten – zumindest nicht vor 2027 –, bleiben die Belastungen für Gaskunden real. Wer allerdings das Glück hat, an einen Versorger mit langfristigen Lieferverträgen gebunden zu sein, könnte noch von günstigeren Konditionen profitieren. Ein Beispiel: Die Thüringer Energie AG (Teag) hat Erdgas bereits für 2026 zu stabilen Preisen eingekauft. Zwar sind die Gasspeicher voll, doch die Vorteile werden durch gestiegene Steuern und Umlagen teilweise wieder aufgezehrt. Positiv wirkt sich dagegen aus, dass ab 2026 die Gasspeicherumlage entfällt – ein Schritt, den etwa die Stadtwerke Gotha direkt an ihre Kunden weitergeben wollen.


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Noch deutlicher wird der Trend bei den Heizsystemen der Zukunft: Wärmepumpen entwickeln sich zunehmend zur wirtschaftlicheren Alternative. Laut co2online steigen die Kosten für Wärmepumpen 2025 nur um etwa fünf Prozent, für Heizöl um drei Prozent und für Fernwärme um zwei Prozent. Holzpellets dagegen verteuern sich um ganze 20 Prozent. Auch in Thüringen zeigt sich dieser Trend: Der Gasverbrauch der Teag-Kunden ist seit Beginn des Ukrainekriegs um 13 Prozent zurückgegangen.