Es war ein Wochenende, das vielen in Thüringen noch lange in Erinnerung bleiben dürfte – nicht, weil die Sonne strahlte, sondern weil das Wetter in Thüringen einmal mehr zeigte, wie unberechenbar sie sein kann. Zwischen grauen Wolken, frostiger Morgenluft und ersten Schneemeldungen aus Teilen Deutschlands wirkt der Oktober plötzlich mehr nach Winter als nach goldenem Herbst.
Wer am diesem Wochenende das Haus verlassen hat, brauchte plötzlich weit mehr als eine leichte Regenjacke – denn: Schneejacke, Winterstiefel und Mützen waren hier nötig.
Wetter in Thüringen: Monster-Hurrikan „Melissa“ im Anmarsch
Was für eine Achterbahnfahrt. Noch am Sonntag (26. Oktober) war es mancherorts so kalt wie seit dem vergangenen Winter nicht mehr. Selbst in tieferen Lagen sank das Thermometer spürbar, während der Wind eisig über Felder und Städte fegt. Doch wer glaubt, der Winter sei schon da, der irrt sich – und zwar gewaltig. Bereits in den kommenden Tagen strömt von Südwesten her wieder deutlich mildere Luft nach Deutschland. Pünktlich zum Reformationstag (Freitag, 31. Oktober) können die Temperaturen in Thüringen auf bis zu 16 Grad steigen, wie Meteorologe Dominik Jung erklärt. Auch am Samstag, dem 1. November, bleibt es mit leichtem Regen und einigen Wolkenfeldern ungewöhnlich mild für diese Jahreszeit.
+++Preis-Klatsche in Thüringen! Heizen wird noch teurer+++
Während sich Mitteleuropa also kurzzeitig über etwas Wärme freuen darf, spielt sich über dem Atlantik ein weitaus bedrohlicheres Schauspiel ab. Hurrikan „Melissa“ hat sich in den vergangenen Tagen zu einem echten Monstersturm entwickelt. Mit hohen Windgeschwindigkeiten rast das System derzeit über das Karibische Meer – und steuert direkt auf Jamaika zu, erklärt Dominik Jung.
Mögliche Folgen auch für Thüringen?
„Das ist ein sehr gefährlicher Hurrikan“, warnt Meteorologe Jung. Nach seinen Angaben könnten in den kommenden Tagen bis zu 1000 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen. Ganze Landstriche drohen innerhalb weniger Stunden zu überfluten, Küsten werden von meterhohen Wellen heimgesucht – erste Straßen stehen bereits unter Wasser. Noch ist unklar, ob und in welchem Ausmaß Hurrikan „Melissa“ auch das Wetter in Europa beeinflussen wird. Sicher ist jedoch: Solche tropischen Sturmsysteme können den Jetstream verändern – und damit auch unsere Wetterlage in Deutschland durcheinanderwirbeln. Ob der Sturm am Ende Warmluft zu uns bringt oder kühlere Luftmassen nachschiebt, muss noch abgewartet werden, erklärt Jung.
Mehr News:
Fest steht auf jeden Fall eines: „Dieser Hurrikan ist brandgefährlich“, so der Experte. Und während Thüringen sich in den kommenden Tagen auf ein kurzes Wärme-Regen-Intermezzo einstellen kann, bleibt der Blick zum Hurrikan „Melissa“ gespannt. Denn das Wetter – das hat es an diesem Oktoberwochenende eindrucksvoll bewiesen – hat noch einige Überraschungen in petto.



