„Was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?“ – eine Frage, die wohl jeder schon einmal gehört hat. Die Antworten fallen unterschiedlich aus: Polizist, Sängerin, Feuerwehrmann. Viele zieht es auch in die Kunst- und Museumswelt. Doch genau dort könnte es für junge Menschen in Thüringen bald schwieriger werden, Fuß zu fassen.
Der Entwurf des Thüringer Landeshaushalts 2026/27 sieht vor, das Thüringer Volontariatsprogramm zu streichen – ein Programm, das Museen finanziell unterstützt und Berufseinsteiger ausbildet. Das Programm übernimmt bislang die Hälfte der Personalkosten und ermöglicht es so vielen Einrichtungen überhaupt, Volontariatsstellen anzubieten. Ein Wegfall wäre gravierend.
Thüringer Museen in Sorge
Zahlreiche Museen versuchen gegen die geplante Streichung des Programms vorzugehen. Sie haben sich an den Museumsverband Thüringen e. V., aber auch an das Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur gewandt, „um auf die drohenden Folgen für die Museumslandschaft aufmerksam zu machen“, heißt es in einer Mitteilung des Museumsverband Thüringen e. V.
„Wer diese Förderung streicht, setzt den Rotstift an der Bildung an – und das gleich doppelt“, sagt Präsident Dr. Roland Krischke. Auch Ulrike Richter, Stiftungsvorständin des Deutschen Gartenbaumuseums in Erfurt, betont: „Der Wegfall der Förderung und des begleitenden Weiterbildungsprogrammes wäre daher ein schwerwiegender Verlust – sowohl für die Museen als auch für den musealen Nachwuchs in Thüringen.“
+++ Thüringer Tierpark trauert um heimlichen Star! „Schweren Herzens“ +++
Das sehen auch viele ehemalige Volontäre so, welche die zweijährige Ausbildung bereits durchlaufen haben. Sie haben deshalb die Petition „Keine Kürzung bei Bildung und Kultur: Thüringer Volontariatsprogramm erhalten!“ ins Leben gerufen. Darin schreiben sie: „Das Thüringer Volontariatsprogramm ist bundesweit einmalig.“ Es verbinde praktische Arbeit mit Weiterbildung und biete Einblicke in verschiedenste Bereiche. So sorge es „für Qualitätssicherung durch einheitliche Ausbildungsstandards – ein Punkt, der in der deutschen Museumslandschaft keineswegs selbstverständlich ist.“
„Das Ende dieses Programms wäre ein Rückschritt“
Die Volontäre warnen: „Das geplante Ende dieses Programms wäre ein Rückschritt – für die Museen, für den Nachwuchs und gleichbedeutend mit einer Kürzung der Zukunftsfähigkeit der Thüringer Museums- und Kulturlandschaft.“ Sie fordern die Landesregierung und die Abgeordneten des Thüringer Landtags auf, die Ausbildungsorte zu stärken, das Volontariatsprogramm zu sichern und den bildungspolitischen, kulturellen und gesellschaftlichen Wert des Programms anzuerkennen.
Mehr News:
Bisher hat die Petition rund 400 Unterschriften erreicht (HIER alle Infos dazu). Ob das reicht, um das Programm zu retten, bleibt abzuwarten – doch ein erster Schritt ist gemacht.




