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Preis-Wucher bei gesunden Lebensmitteln! „In Thüringen ist es am schwersten“

In Thüringen ist es ein Luxusproblem, sich gesund zu ernähren. Eine neue Studie der ZAVA zeigt nun die wichtigsten Daten und Fakten.

© IMAGO/Wolfilser

Experte erklärt, auf welche Lebensmittel du im Herbst lieber verzichten solltest

Gesund leben? Ja, das wollen die meisten. In Thüringen sieht es jedoch schwer aus, das Ganze bezahlen zu können. Eine neue Studie der Online-Arztpraxis ZAVA zeigt, dass es kein anderes Bundesland so schwer hat, sich gesunde Lebensmittel zu leisten wie der Freistaat.

Das hat in Thüringen gleich mehrere Gründe – die Online-Praxis klärt nun auf.

Thüringen zahlt darauf beim gesunden Einkauf

Wer im Supermarkt gesund einkaufen will, zahlt im Schnitt monatlich 136,90 Euro pro Kopf – und das nur, um bisschen Obst, bisschen Gemüse und alles, was dem Körper guttut, zu kaufen. Klingt erstmal nicht super dramatisch, ist aber trotzdem acht Prozent teurer als der bundesweite Durchschnitt. Betrachtet man zudem das durchschnittliche Monatseinkommen, wird es immer bitterer: Mit 993,60 Euro verfügbarem Einkommen liegt Thüringen ganz weit hinten. „Die Bewertung zeigt, dass es in Thüringen am schwersten ist, sich gesunde Ernährung zu leisten“, heißt es setiens ZAVA.

+++ Aldi-Kunden blicken ins Kühlregal – sie können es kaum glauben +++

Warum ist das aber so? Ganz einfach: Die Supermarktverteilung macht echt viel aus. Fast die Hälfte der Thüringer Läden gehören Rewe – und da sind die Preise für viele Produkte nun mal höher. Wer lieber günstig bei Lidl und Aldi einkaufen möchte, muss längere Strecken zurücklegen. Heißt: Mehr Aufwand, mehr Frust und mit dem Spritverlust gleicht sich der Kostenunterschied auch fast wieder aus. Vergleichsweise sieht es in Sachsen-Anhalt deutlich besser aus. Dort gibt es nämlich viel mehr günstige Supermarktalternativen und die Menschen kommen mit ihrem Einkommen monatlich viel besser über die Runden.



„Gesunde Ernährung ist im Jahr 2025 immer wichtiger geworden“, sagt Dr. med. Ulrike Thieme, medizinische Leiterin bei ZAVA. „Wir von ZAVA empfehlen daher immer die langfristige Umstellung der Ernährung in Kombination mit weiteren Maßnahmen wie regelmäßiger Bewegung.“ Übersetzt: Lieber öfter frisch kochen, auch wenn es dem Geldbeutel ein wenig wehtut. Denn wer dauerhaft zu Fast Food greift, spart zwar kurzfristig Geld, zahlt aber später doppelt und dreifach mit der Gesundheit. Und ja, gesund leben scheint in Thüringen mittlerweile ein Luxusproblem geworden zu sein. Vielleicht wird es also höchste Zeit, dass nicht nur Bio-Avocados, sondern auch humane und faire Preise auf die politische Agenda kommen.