Wer am Teichcafé des Leipziger Zoos sitzt, genießt meist ein friedliches Bild: majestätische Krauskopf-Pelikane gleiten über das Wasser, ihre riesigen Schnäbel glänzen in der Sonne, das Gefieder strahlt.
Doch der Schein trügt! Hinter den Kulissen erleben die Tierpfleger echte Abenteuer mit diesen Riesen der Vogelwelt. Was viele Besucher nicht ahnen: Manchmal wird es richtig brenzlig.
Zoo Leipzig: „Muss man gut festhalten!“
Die Krauskopf-Pelikane sind nicht nur imposant, sie haben es auch faustdick hinter den Ohren. Mit bis zu 13 Kilo Gewicht gehören sie zu den größten Pelikan-Arten weltweit. Kein Wunder also, dass Tierpflegerin Meriam Pietsch bei ihren Begegnungen mit den gefiederten Kolossen gehörigen Respekt hat. „Das ist echt eine Nummer. Da kriegt man schon schwere Arme“, erzählte sie mit einem Schmunzeln im Podcast „Elefant, Tiger & Co“. Doch ganz ungefährlich ist ihr Job nicht.
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Besonders spannend wird es, wenn ein Pelikan eingefangen werden muss. „Den festzuhalten ist schon echt heftig“, gestand Pietsch. Und das liegt nicht nur am Gewicht: Vor allem der Schnabel macht die Sache heikel. Viele Krauskopf-Pelikane haben an der Schnabelspitze einen kleinen, scharfen „Nagel“. „Da muss man schon aufpassen“, warnte die Pflegerin. Denn wenn die Tiere sich wehren, kann es schnell ungemütlich werden.
Zoo Leipzig: empfindlicher Riesen-Schnabel
Wie läuft so ein Fang-Einsatz ab? Der Pelikan wird von den Pflegern meist blitzschnell gepackt und unter den Arm geklemmt, wobei der Schnabel fest umschlossen wird. Nur so kann verhindert werden, dass sich der Vogel verletzt oder gar entkommt. Kuscheltiere sind die Pelikane nämlich nicht, erklärte Pietsch lachend: „Die können sich schon sehr gut verteidigen.“
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Neben ihrer beeindruckenden Größe haben Krauskopf-Pelikane auch anatomisch einiges zu bieten. Ihr dehnbarer Kehlsack kann bis zu 15 Liter fassen, perfekt, um Fische zu jagen. Doch gerade dieser Kehlsack macht sie verletzlich: Reiher, die sich bei der Fütterung dazugesellen, könnten ihn mit ihrem Schnabel durchlöchern. „Zum Glück wachsen kleine Löcher meist gut wieder zu“, beruhigte Pietsch. Doch bei größeren Verletzungen kann es für den Vogel kritisch werden.