Es gibt Geschichten aus dem Osten, die klingen zu schön, um wahr zu sein. Und dann gibt es Louis Pauli. Der 21-Jährige aus dem Erzgebirge sorgt nicht nur auf den Dächern seiner Heimat für Aufsehen, sondern auch in den Herzen der Menschen, die ihn kennenlernen.
Schon als Kind wusste er, wohin die Reise gehen sollte: nach oben. Doch was nach einem Märchen klingt, ist in Wahrheit das Ergebnis von Leidenschaft, harter Arbeit und einem unerschütterlichen Heimatgefühl.
Osten: Meisterleistung im Turbogang
Wie der mdr berichtete, stand Louis bereits mit vier Jahren das erste Mal auf einem Dach. Natürlich nicht allein, sondern an der Hand seines Vaters, der selbst Dachdecker war. Statt Fußballverein oder Computerspielen hieß es für den kleinen Louis: Ziegel schleppen, Balken inspizieren, Schindeln bewundern. Ferienarbeit auf dem Dach? Für ihn das reinste Vergnügen! Kein Wunder also, dass die Ausbildung zum Dachdecker nur eine Frage der Zeit war.
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Doch Louis Pauli ist nicht einfach nur Dachdecker geworden, er ist durchgestartet. Mit 20 Jahren legte er seinen Meister ab, als Bester des Jahrgangs in der Region Chemnitz. „Das Ziel war immer bestmöglich abzuschneiden. Dass es so gut wird, hätte ich selbst nicht erwartet, aber ich freue mich natürlich darüber“, verriet Louis gegenüber dem MDR. Möglich gemacht hat das nicht nur Talent, sondern auch ein cleverer Weg: Durch verkürzte Lehrzeiten und Zustimmung von Chef und Schule war der Meisterbrief greifbar nah und Louis griff beherzt zu.
Osten: Heimatverbunden trotz Höhenflug
Sein Ehrgeiz machte Eindruck. Auf der Baustelle in Mittweida, wo gerade ein Wohnhaus ein neues Dach bekommt, loben ihn Kollegen in den höchsten Tönen. Lehrling Rebekka Herrmann schwärmte: „Ja, er ist ein ziemlich großes Vorbild für mich. Er hat sehr viel Ahnung und ich lern‘ auch ziemlich viel vom Louis.“ Und selbst ein alter Hase wie Maik Przybla, mit 30 Jahren Erfahrung, zeigte seine Achtung: „Größter Respekt! Ich bin begeistert von ihm.“
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Bei so viel Talent stellt sich unweigerlich die Frage: Wie lange bleibt so ein Überflieger noch in der Heimat? Louis’ Antwort gegenüber dem MDR könnte klarer nicht sein: „Ich bleibe auf jeden Fall in der Heimat. Da kriegt mich keiner weg.“ Augustusburg, das Erzgebirge, der Osten – die Dächer seiner Kindheit – das ist es, was ihn glücklich macht. Geld und Karriere könnten ihn in die Ferne locken, doch Louis bleibt geerdet.