Täglich kümmern sich die Pfleger im Zoo Leipzig mit viel Herzblut um ihre Tiere. Sie füttern sie, streicheln sie – und bauen dabei eine enge, emotionale Bindung zu ihnen auf.
Umso schlimmer ist es, wenn ein Tier krank wird oder stirbt. Dann leiden die Pfleger mit. Der jüngste Tod zweier Gorillas war dabei für alle Beteiligten besonders erschütternd – erst recht, weil lange Zeit überhaupt nicht klar war, woran die beiden gestorben waren. In einer Folge der MDR Doku-Soap „Elefant, Tiger & Co“ (Erstausstrahlung: 30. Mai) spricht ein Pfleger zum ersten Mal über diese schwere Zeit.
Zoo Leipzig: Große Trauer in der Gorilla-Gruppe
Ende März ging die traurige Nachricht erstmals durch die Medien: Gorilla Kio ist gestorben. Wenig später folgte auch Gorilla-Dame Kibara. Beide starben an einer durch Koli-Bakterien ausgelösten Sepsis (wir berichteten). Für die Pfleger im Zoo Leipzig war das ein harter Schlag. Das Wichtigste war nun, sicherzustellen, dass sich keine weiteren Tiere angesteckt hatten. Gemeinsam mit Tierärzten wurden schnell entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
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Auch wenn die restliche Gorilla-Gruppe mittlerweile gesund scheint und langsam wieder Ruhe ins Gehege einkehrt, sitzt der Schock bei vielen noch tief. Seit dem Tod der beiden hat sich das Verhalten der übrigen Gorillas spürbar verändert. „Das ist schon ein einschneidendes Erlebnis für die Gorilla-Gruppe“, erklärt Pfleger Daniel Geissler. Der Verlust hat sowohl die Tiere als auch die Pfleger tief getroffen. Daniel kontrolliert das Gehege deshalb besonders sorgfältig. „Wir haben jetzt immer noch ein extra Auge auf unsere Gorillas“, erzählt er. Er achtet darauf, wie viel sie fressen und ob sich ihr Kot verändert hat.
„Hat so gut wie nichts mehr gegessen“
Besonders wichtig ist für ihn der Appetit der Tiere – je größer, desto besser. Auf dem Speiseplan stehen an diesem Tag Kohlrabi, Sellerie und Porree. Und die Tiere greifen zu. Jeder nimmt sich etwas und beginnt zu fressen – was nicht selbstverständlich ist. Direkt nach dem Verlust war die Sorge im Zoo Leipzig besonders um Gorilla-Dame Kumili groß. „Die hat so gut wie nichts mehr gegessen“, erinnert sich Daniel. Auch Silberrücken Abeeku hat schwer getrauert. „Der hat die ersten zwei Wochen ganz viel gerufen und geweint“, erzählt der Pfleger. Kibara war seine Lieblingsgefährtin, ihr Tod war ein schwerer Schlag.
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Inzwischen fressen alle vier verbliebenen Gorillas wieder regelmäßig. Für Daniel und sein Team ist das ein gutes Zeichen. Sie wissen aber auch, dass die Gruppe noch Zeit braucht. Zeit, um sich neu zu sortieren. „Die ganzen Beziehungen müssen jetzt mehr oder weniger neu aufgebaut werden“, sagt Daniel. Gemeinsam mit Tierarzt Dr. Andreas Bernhard wird er auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Gruppe haben und die Tiere im Zoo Leipzig bei Ihrer Trauer unterstützen.
Die gesamte Folge von „Elefant, Tiger & Co.“ kannst du >>>HIER<<< ansehen.