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Osten: Frust bei Schnecken-Amt! Betroffene schnauben vor Wut

Die Mühlen auf so manchen Ämtern im Osten mahlen langsam. Doch was Betroffene HIER erdulden müssen, ist eine Farce.

© IMAGO/ Herrmann Agenturfotografie

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Dass die bürokratischen Mühlen langsam mahlen, dass ist uns wohl allen bewusst. Egal ob bei einem Facharzt-Termin oder bei irgendwelchen anderen Ämtern – nicht nur im Osten dauert das Ganze etwas länger.

Doch die Wartezeiten auf einem Amt lassen das Fass sprichwörtlich überlaufen. Betroffene können dabei nur noch verständnislos mit dem Kopf schütteln. Was genau im Osten los ist, liest du hier bei uns.

Osten: Bürokratie belastet Familien

Alexander Rosenberger aus Wittenberg lebt im Osten Deutschlands. Er ist 51 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Zwei seiner Kinder sind schwerbehindert. Sein ältester Sohn ist geistig behindert, der neunjährige Sohn hat eine infantile Cerebralparese und sitzt im Rollstuhl. Der Alltag der Familie ist streng durchgetaktet. Spontane Ausflüge sind nicht möglich. „Wir kommen damit klar. Manchmal ist es anstrengend, manchmal nicht“, sagt Rosenberger gegenüber dem MDR. Trotz aller Herausforderungen bewahrt sich der Vater eine positive Haltung.

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Doch der Kampf um Unterstützung bringt ihn regelmäßig an seine Grenzen. Sein Antrag auf einen Parkausweis für Schwerbehinderte wurde zunächst abgelehnt – mit der Begründung, es müsse ein medizinisch verordneter Rollstuhl sein. „Da war ich baff. Dachten die, wir kaufen unserem Sohn zum Vergnügen einen Rollstuhl?“, erzählt er dem MDR. Nach einem Telefonat mit der Behörde bekam Rosenberger zwei Wochen später doch die Genehmigung. Auch weitere Nachweise reichte er nach – geduldig, aber mit Unverständnis. „Ich weiß nicht, was sich die Behörden dabei denken. Bei dem Krankheitsbild gibt es keine Wunderheilung“, sagt er im Gespräch mit dem MDR.

Hürden im Osten bleiben hoch

Sein Sohn erhielt einen Behinderungsgrad von 80 Prozent – trotz Spastik und Rollstuhl. Ein Bekannter mit Nierentransplantation wurde dagegen mit 100 Prozent eingestuft. Für Rosenberger ist das kaum nachvollziehbar. Die gesamte Bürokratie koste ihn viel Kraft, die er lieber seinen Kindern widmen würde. Im Osten Deutschlands liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Schwerbehindertenantrags bei rund acht Monaten, berichtet der MDR. Der Schriftwechsel füllt in Familien wie der von Rosenberger bereits ganze Aktenschränke. Besonders hart trifft es dabei Menschen in akuten Notlagen.


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Das Landesverwaltungsamt verweist im MDR auf die steigenden Fallzahlen: 2023 gingen über 45.000 Anträge ein – ein Plus von 21 Prozent. Die Digitalisierung soll ab 2026 helfen. Bis dahin bittet die Behörde im Osten weiterhin „um etwas Geduld“. Trotz aller Hürden bleibt Rosenberger kämpferisch. Seine Geschichte macht deutlich, wie mühsam der Alltag für Familien mit behinderten Kindern im Osten ist. Der MDR begleitet sie auf diesem Weg – und zeigt, dass Bürokratie oft stärker belastet als das Leben mit einer Behinderung selbst.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.