Veröffentlicht inUmland

Osten: Brutale Attacke auf CSD! „Leider kein Einzelfall“

Schlimmes hat sich im Osten abgespielt. Vermummte attackierten Teilnehmer eines CSDs in Brandenburg. Leider ist das kein Einzelfall.

© IMAGO / reportandum

LGBTQIA+: Die 8 Flaggen der Community

Die LGBTQIA+ Community ist so bunt wie ihre Flaggen. Jede Identität wird mit einer anderen Flagge repräsentiert. Wofür die Flaggen stehen, erklärt das Video.

Eigentlich sollte es ein buntes Zeichen gegen Hass und Hetze werden – doch was in einer brandenburgischen Kleinstadt passierte, sorgt im Osten für Entsetzen.

Ein Christopher-Street-Day-Fest (CSD) wurde plötzlich von Vermummten gestürmt. Die brutale Attacke erschüttert die Region – und ruft nach Konsequenzen. Denn es ist nicht der einzige Vorfall dieser Art im Osten.

Osten: Brutale Attacke auf CDS

Am Sonntagnachmittag (15. Juni) feierten Initiativen und Bürger in der ostdeutschen Kleinstadt Bad Freienwalde CSD. Bei der Kundgebung „Für ein buntes Bad Freienwalde“ sollte es eigentlich um Toleranz und gegen Rechtsextremismus gehen. Doch die friedliche Veranstaltung wurde durch einen unfassbaren Vorfall erschüttert.

+++ Osten: Archäologen machen irren Fund! Er erzählt Außergewöhnliches +++

Wie die Polizei mitteilten, tauchten plötzlich rund zehn bis 15 Vermummte auf dem CSD im Osten auf. Mit Schlagwerkzeugen oder Holzstöcken gingen sie laut Polizei auf Teilnehmende los, darunter auch Menschen aus der queeren Community. Auf Bildern des rbb ist zu sehen, wie ein maskierter Mann einem Besucher mit der Faust ins Gesicht schlägt. Die Täter konnten fliehen – und bisher fehlt von ihnen noch jede Spur. „Die Angreifer kamen geschlossen auf die Kundgebung, auf der Familien und Kinder anwesend waren. Sie rannten durch die Stände, rissen eine Fahne der Grünen ab und räumten den Tisch der Linken leer. Einer der Angreifer schlug einen Mann, der sich ihnen in den Weg stellte. Der Angreifer wurde von den Leuten der Kundgebung lautstark vertrieben und floh. Wir alle waren fassungslos, mit welcher Gewalt die Angreifer vorgingen“, schildert Rebekka Schween, eine Mitorganisatorin der Veranstaltung.

„Übergriffe sind kein Einzelfall“

Jetzt hat sich der Staatsschutz eingeschaltet und die Ermittlungen übernommen. Trotz des Angriffs ließen sich die Veranstalter nicht einschüchtern. Der CSD im Osten ging weiter – unter Polizeischutz. „Solche Angriffe zielen darauf ab, das demokratische Engagement zu schwächen und Angst zu verbreiten“, warnte das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“. Und weiter: „Jetzt ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen und den Mut der Betroffenen nicht vergebens sein zu lassen.“

+++ Zoo im Osten: Große Trauer! „Hat nicht überlebt“ +++

Das „Aktionsbündnis Brandenburg“ sieht ein beunruhigendes Muster im Osten: „Leider sind solche Übergriffe kein Einzelfall. Immer wieder werden Aktionen der Zivilgesellschaft wie Demokratiefeste oder queere Veranstaltungen angefeindet und angegriffen.“ Auch die „Amadeu Antonio Stiftung“ schlägt Alarm. Sie spricht offen von einem rechtsextremen Angriff – und warnt vor weiteren Übergriffen. „Wir alle müssen CSDs schützen“, forderte die Stiftung auf der Plattform X.


Mehr News:


Der Verein „CSD Deutschland“ berichtet ebenfalls von verstärkten Aufrufen rechter Gruppen zu Aktionen gegen Christopher Street Days. Nur wenige Stunden nach der Attacke im Osten wurde eine Regenbogenflagge vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz (Landkreis Havelland) angezündet. Bereits im Mai kam es in Cottbus zu einem weiteren Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt – begleitet von verfassungsfeindlichen Parolen. (mit dpa)