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Eklat auf einem Fest im Osten! Beliebter Kinder-Stand streicht die Segel

Eigentlich war auf dem Familienfest im Osten alles bereit. Der Stand aufgebaut. Im letzten Moment zog ein Verein aber die Reißleine.

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Üben für den Ernstfall

Gelsenkirchen, 09.03.16: Auf dem Gelände der Zeche Westerholt üben Hundertschaften der Polizei mit einem nie dagewesenen Aufgebot den Ernstfall.

Das Halberstadtfest ist vor allem für Familien im Osten ein beliebter Anlaufpunkt. Doch in diesem Jahr mussten vor allem die jüngsten Besucher auf einen Stand verzichten. Denn wie der Verein „Zora“ auf Instagram bekannt gab, war er in diesem Jahr nicht mit dabei.

Den Grund nennt der Verein in einem Beitrag auf Instagram: Für das Familienfest im Osten soll eine Security-Firma aus Quedlinburg engagiert worden sein, die laut „Zora“ auch Neonazi-Events in Nienhagen abgesichert haben soll und bis 2017 mit einer Neonazi-Firma zusammengearbeitet haben soll.

Osten: Verein „Zora“ zieht die Reißleine

Wenn man gewisse Umstände nicht ändern kann, ist es manchmal das beste sich aus der Situation komplett zurückzuziehen – ähnliches wird sich auch der Verein „Zora Halberstadt“ gedacht haben, als sie erfahren haben, dass erneut die Security-Firma aus Quedlinburg für das Familienfest im Osten beauftragt wurde. Laut Angaben des Vereins, der sich gezielt für alternative Jugendkultur und gegen Rechtsextremismus einsetzt, habe es bereits im vergangenen Jahr Probleme gegeben. „Wir hatten der Stadt schon letztes Jahr mitgeteilt, wie problematisch diese Firma ist. Dass sie nun, entgegen anderslautender Aussagen, erneut beauftragt worden ist, enttäuscht uns doch sehr“, heißt es in dem Instagram-Post von „Zora Halberstadt“.

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Als der Verein die Nachricht erhielt, war der Stand zur Kinderbespaßung auf dem Halberstadtfest bereits aufgebaut. „Wir hatten uns auf das Fest gefreut, haben viel vorbereitet, uns tolle Aktionen am Stand überlegt“, schreiben die Mitglieder des Vereins weiter. Und so blieb ihnen offenbar nichts weiter übrig, als die Segel zu streichen. „Unter diesen Bedingungen können und möchten wir auf dem Fest nicht präsent sein. Dazu ist uns unsere Haltung, für die die #ZORA schon immer stand, bekannt ist und nicht zuletzt auch deswegen von Faschos angegriffen wird, zu wichtig“, wird der Verein im Osten deutlich.

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Dass der Verein im letzten Moment die Reißleine gezogen hat, scheint auf Instagram gut anzukommen. „Danke für eure stabile Haltung und diesen mutigen Schritt“, schreibt beispielsweise ein User. Weitere Kommentare lauten: „Ein richtiges Zeichen gesetzt, keine Kinderbespaßung mit zwielichtiger Security“ oder „Die Entscheidung ist gut, richtig und dennoch schade für die Kinder. Aber wenn die Stadt nicht bereit ist, eure berechtigten Sicherheitsbedenken ernst zu nehmen, dann hat sie eure Unterstützung einfach nicht verdient.“ Der Schritt bekam aber auch Kritik. Ein Nutzer bemängelt zum Beispiel, dass man den Streit „auf dem Rücken der Kinder“ austrägt. Bleibt abzuwarten, ob die Stadt tatsächlich Konsequenzen zieht. (vs)