Industriebetriebe im Osten Deutschlands haben oft eine lange Tradition. Doch wirtschaftliche Krisen sind hier längst keine Seltenheit mehr. Aktuell steht eines der wenigen verbliebenen Industrieunternehmen im Raum Leipzig vor turbulenten Zeiten.
Der Straßenbahnbauer-Betrieb hat viele Jahre den Standort geprägt, doch nun kämpft die Firma ums Überleben. Das Unternehmen ist insolvent – Produktionsstopps und Kurzarbeit haben den Beschäftigten ordentlich zugesetzt.
Osten: Eine komplexe Rettung
Er ist ein wichtiger Bestandteil der Regionalindustrie: Der Straßenbahnbauer Heiterblick. Doch nun ist der Traditionsbetrieb insolvent. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sagt gegenüber der Leipziger Volkszeitung: „Heiterblick ist von zentraler Wichtigkeit für den Industriestandort Leipzig.“. Denn das Unternehmen hat den Auftrag, unter anderem neue Straßenbahnen für die Stadt herzustellen. Der Liefertermin für die ersten Bahnen war ursprünglich für Anfang 2026 festgelegt. Doch derzeit häufen sich Probleme.
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„Verzögerungen sind in der aktuellen Situation unvermeidlich“, teilte die LVB mit. Laut Jung seien mindestens zwölf Monate verloren. Bis eine neue Trägerstruktur greift, werde es dauern, so der Oberbürgermeister. Insbesondere die lückenlose Nachfolgeplanung bleibt ein kritisches Thema. „Wir sind gut beraten, dieses Unternehmen zu unterstützen und zu stabilisieren“, so Jung gegenüber der Zeitung. Dabei arbeitet das sächsische Wirtschaftsministerium eng mit der Stadt Leipzig und weiteren Akteuren zusammen.
Hoffnung für den Standort
Trotz der prekären Lage gibt es auch positive Signale. Laut Insolvenzverwalter bestehen mehrere interessierte Investorenkontakte. Demnach prüfen verschiedene Beteiligte intensiv eine neue Struktur für Heiterblick. Doch die Zeit für Verhandlungen drängt: Seit Anfang Juli läuft ein reguläres Insolvenzverfahren, welches sich nur über drei Monate erstreckt. Doch eine komplette Neuausschreibung des Großauftrags, steht derzeit nicht im Raum. Dies könnte ein entscheidender Vorteil sein, um den Standort zu sichern.
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Vor der Insolvenz beschäftigte Heiterblick rund 250 Arbeitskräfte. Als Ausgründung der LVB galt das Unternehmen lange als Erfolgsmodell. „Es war immer ein Vorzeigebeispiel dafür, wie die öffentliche Hand ein Projekt anschieben und dann erfolgreich in die Privatwirtschaft überführen kann“, erklärte Jung. Ob Heiterblick den Status eines Vorzeigebetriebs behalten kann, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Mit einer Lösung könnten regionale Arbeitsplätze gesichert und der Osten als Innovationsstandort gestärkt werden.
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