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Sommerferienspaß auch für Thüringer mit kleinem Geldbeutel

Sommerferienspaß auch für Thüringer mit kleinem Geldbeutel

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Foto: © Claudia Hautumn / www.pixelio.de

Kindern aus sozial schwachen Familien stehen 120 Euro für Angebote in den Sommerferien zur Verfügung. Die könne sie auch für mehrere Aktionen nutzen

Freier Eintritt, Rabatte für Familien und Schnupperangebote: Familien mit kleinem Budget können in Thüringen an vielen Sommerferienaktionen teilhaben. Denn viele Vereine und Landkreise unterbreiten sozial benachteiligten Kindern kostengünstige Angebote, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergab. Einen speziellen Ferienpass gibt es in Erfurt, Weimar und Sömmerda.

In Jena bieten zwei von der Stadt geförderte Einrichtungen in den Stadtteilen Lobeda und Winzerla das vierwöchige Programm „Ferien vor Ort“ an. „Das sind Tagesangebote, die oftmals kostenfrei oder nur sehr geringe Teilnehmergebühren erfordern“, sagte Christopher Dehn, der im Rathaus für den Bereich Kinder und Jugendarbeit zuständig ist. Diese Angebote dienten dem sozialen Ausgleich für Kinder aus stärker belasteten Sozialräumen, stünden aber allen anderen Kindern in der Stadt offen.

Das Kindererholungsprogramm wird seit 1999 angeboten, der Zuspruch ist unverändert groß. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtteilnehmerzahl bei etwa 250 Kindern im Alter von 9 bis 14 Jahren. Rund 40 Prozent von ihnen stammen aus armen Familien.

Mit dem Familienpass offeriert die Stadt Erfurt allen Bürgern mit Kindern 157 kostenfreie oder ermäßigte Angebote. Dazu gehören der Zoopark, de Egapark, das Puppentheater Waidspeicher sowie Frei- und Hallenbäder. Speziell für die Ferien haben städtische Einrichtungen wie Bibliotheken und Freizeittreffs zahlreiche Veranstaltungen konzipiert. Das Spektrum reicht von sportlichen Wettbewerben und Turnieren über Wanderungen, Lesungen und Rätselspiele bis zu Bastelstunden und Experimenten zum Mitmachen.

Auch im Kreis Sömmerda bieten Jugendeinrichtungen in den kommenden Wochen verstärkt Aktionen. „Die Ludothek Sömmerda, das Schüler-Freizeit-Zentrum Sömmerda und das Mehrgenerationenhaus Kindelbrück sind beliebte Anlaufpunkte“, sagte Sprecherin Ulrike Dittmann. Hinzu kommen Aktivitäten örtlicher Vereine. Zusätzlich gibt es Jugendpfleger, die in Abstimmung mit den Kindern und Jugendlichen ein Ferienprogramm organisieren. Dazu gehören Ausflüge, Baden und gemeinsames Kochen. Dittmann: „Das wird gut angenommen.“

Nur noch sechs freie Plätze gibt es bei 19 kostengünstigen Angebote im Ferienpass in Weimar. „Der Verein IG Papiergraben ist Veranstalter“, informierte Stadtsprecherin Mandy Plickert. In diesem Jahr sei die Hälfte der Plätze an Kinder mit Behinderung, Flüchtlingskinder und Kinder aus armen Familien vergeben worden.

Eine Bildungsreise in den Harz bietet die Stadt Mühlhausen in der dritten Ferienwoche. „Noch gibt es freie Plätze“, sagt Sprecherin Jessica Dietzel. Für 130 Euro erwarten die Kinder fünf erlebnisreiche Tage mit der Kräuterhexe, Badespaß und Lagerfeuer. 120 Euro übernimmt bei Berechtigung das Landratsamt. Weitere Angebote gratis oder mit geringer Zuzahlung gibt es fast täglich im städtischen Mehrgenerationenhaus.

In Eisenach reicht die Palette von preiswerten Tagesangeboten und mehrtägigen Freizeiten. „Die Angebote wurden in den vergangenen Jahren sehr gut angenommen“, sagt Stadtsprecherin Petra Lürtzing. So seien das Kinder- und Jugendhaus des CVJM Eisenach, das Jugendzentrum Nordlicht und das städtische Kinder- und Jugendzentrum Alte Posthalterei schnell ausgebucht. Eltern mit geringem Einkommen können für ihre Kinder einen Zuschuss über das Programm Bildung und Teilhabe von insgesamt 120 Euro beantragen. In Einzelfällen können für Ferienfreizeiten auch Gelder aus dem Bildungsfond der Stadt gewährt werden.

Vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche gibt es auch im Saale-Holzland-Kreis. Vereine wie „Ländliche Kerne“ in Nickelsdorf, der Kreissportbund Eisenberg, das Trappercamp in Etzdorf, das Bildungswerk Blitz in Stadtroda und der der Kinderschutzbund sind dabei laut Landratsamt besonders aktiv. Im Kyffhäuserkreis gibt es seit 15 Jahren einen Freizeitplaner des Kreisjugendringes.