Songs mit deutschen Texten und gute Unterhaltung dazwischen – dafür sind die Konzerte der Weimarer Band Andreas Max Martin bekannt. Mehr dazu erfahrt ihr im Interview.

Ich bin ein Kopfhörer heißt Eure CD von 2013 … wieviel Kopf und wieviel Bauch muss man mitbringen, um Eure Musik zu genießen?

Es ist ganz interessant, dass sich beim Anhören der CD völlig unterschiedliche Assoziationen bilden. Einige Zuhörer vermuten Autobiographisches, einige fühlen sich in ihrem eigenen Denken und Fühlen erkannt und bestätigt. Viele singen die Texte voller Inbrunst mit. Das ist natürlich das Größte für uns. Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der unsere Konzerte besucht, und unsere Performance dem abendlichen Fernsehprogramm vorzieht. Wieviel Bauch und wieviel Kopf dabei sein sollten, kann man natürlich nicht vorschreiben. Letztendlich wird sich jeder gut unterhalten fühlen, der „open minded“ zu uns kommt.

Eure Live-Konzerte leben ja nicht nur von den Songs mit deutschen Texten, sondern auch von dem Entertainment dazwischen. Was ist das Geheimnis, die richtige Moderation für die passende Gelegenheit zu finden? Kann man sich da auch mal verrennen? Oder ist das, was spontan wirkt, einstudiert?

Das Entertainment zwischen den Songs hat ein starkes Eigenleben entwickelt. Das war so nie geplant. Mittlerweile ist es ein Markenzeichen der Live-Konzerte geworden, dass sich Musik und skurrile Moderation nahtlos und gleichberechtigt abwechseln. Ich genieße das sehr. Meine Band ebenso, denn meine Musiker freuen sich über jede spontane verbale Neuerfindung mindestens ebenso, wie das geneigte Publikum. Einstudiert sind nur die Songs und deren Abläufe, die Moderation keinesfalls. So kann ich mit aktuellen Problemen und Situationen, kulturgeschichtlichen Betrachtungen und meiner eigenen wechselnden Einstellung zur Liebe und zum Leben jonglieren. Die Tagesform spielt dabei auch eine große Rolle, vergaloppieren ist auch möglich. Das macht es spannend und immer frisch.

Ihr veranstaltet regelmäßig eine Serie in Weimar? Wie heißt sie und was genau passiert dort?

Die Andreas-Max-Martin-Show findet regelmäßig im Abstand von zwei Monaten statt. Unsere feste Location ist hierfür das „mon ami“ im Herzen Weimars, wofür wir sehr dankbar sind. Diese Show kombiniert die konzertante Aufführung unserer Songs (insbesondere die Neuvorstellungen) mit der immer wechselnden Präsentation anderer Künstler. Ich lade ein: diverse Musiker, Schriftsteller, Schauspieler kommen und agieren. So werden die Abende sehr sehr bunt und einzigartig. Ich liebe diese äußerst komfortable Situation, mir die Themen dieser Shows selbst ausdenken zu dürfen: Die Schönheit der Melancholie, Soul aus New York, die Transatlantik-Show, Lesen im Winter.

2016 hat die Band einen Konzertfilm produziert und in Weimar im Lichtspielhaus gezeigt. Warum lohnt es sich, diesen Streifen mal anzuschauen? Und wo kann man das jetzt noch tun?

Der Konzertfilm ist das Produkt, welches unseren Anspruch an Musik und Interaktion innerhalb der Band am besten transportiert. Wir haben mit sechs Kameras einen magischen Sommerabend in Weimar aufgezeichnet, es war das Open Air Konzert zum 10-jährigen Bestehen der AMM Band. Den Film kann man per Mail bei mir bestellen, er kostet 12 Euro und wird in Form eines USB-Sticks zugeschickt.

Auf Eurer Seite schreibst Du, „Die Kindheit verbrachte er im romantischen Holzland, in Bad Klosterlausnitz. Einsame Wälder, unberührte Natur, unendliche Weiten! Ohne Phantasie wäre es womöglich sehr langweilig geworden …“ Was hat denn gegen die Langeweile geholfen?

Langeweile macht kreativ. Ich habe da wohl gute Voraussetzungen gehabt! Lesen und Musikhören nahmen schon immer einen recht großen Teil meiner (Lebens-) Zeit ein, daher rührt definitiv meine Liebe zum Wort.

Wenn es mal richtig super laufen würde mit AMM, dann würde was genau passieren?

Ich verfüge über eine phantastische eigene Band. Das ist Luxus in dieser Branche. Ich werde meinen wunderbaren Musikern ein großes weißes Haus am Mittelmeer kaufen!

Live-Termine von Andreas Max Martin: