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Antifa demonstriert gegen Neonazis und Polizei in Weimar

Antifa demonstriert gegen Neonazis und Polizei in Weimar

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Foto: Jan-Henrik Wiebe
  • Antifa demonstriert in Weimar
  • Kritik an Polizei, Staat und Linkspartei

Verschiedene antifaschistische Gruppen aus Thüringen demonstrierten am Freitagabend in Weimar. Rund 80 bis 100 überwiegend junge Leute versammelten sich auf dem Vorplatz vom Hauptbahnhof und zogen anschließend ab 18.30 Uhr durch die Innenstadt. Auf ihrer Route riefen sie Parolen gegen den Staat, die Polizei, Neonazis und für den Kommunismus. Anlass für die Demonstration war ein geplanter Neonaziaufmarsch am Samstag, der aber mittlerweile abgesagt wurde.

Fotos von der Antifa-Demonstration in Weimar

„Wieder scheppern lassen“

In der Carl-Ossietzky-Straße kam es dann zu einem Wortgefecht mit Neonazis, die vermummt auf einem Balkon standen, rechtsextreme Parolen riefen und die Demonstrationsteilnehmer versuchten zu provozieren. Diese gingen zu einem großen Teil aber einfach weiter. Ein paar Wenige wurden von den Ordnern der Demonstration zum Weitergehen bewegt, anstatt Parolen vor dem Haus zu rufen.

Am Rathenauplatz kam es zur ersten Zwischenkundgebung, auf der die Antifa Suhl/Zella-Mehlis den ersten Wortbeitrag halten durfte. Darin wurde vor allem das Bürgerbündnis gegen Rechts kritisiert, denn dieses sei zu bürgerlich. Es wurde in der Rede ebenfalls dazu aufgerufen, es „wieder scheppern zu lassen“. Das Fazit des Sprechers am Ende: „Nie wieder Weimar, nie wieder Deutschland.“

Kritik an der Linkspartei in Weimar

Im zweiten Beitrag wurde von der Gruppe „Weimar im April“ die örtliche Polizei stark kritisiert. Laut dem Sprecher würde es zu Gewalt gegen Personen kommen, die Gewahrsam genommen wurden. Ebenfalls kritisiert wurde die örtliche Fraktion der Linkspartei. Einerseits, weil sie sich von der Antifa-Demonstration distanzierte, andererseits weil sie der Polizei zu nahe stehe.

Vom Rathenauplatz zogen die meist in schwarz gekleideten Menschen zum Theaterplatz, wo unter anderen Anarchisten aus Jena eine Rede hielten. Die Demonstration endete schließlich in der Jakobstraße. Laut der Polizei kam es zu keinerlei Zwischenfällen.