Am Wochenende steht der Zwiebelmarkt in Weimar vor der Tür. Das beliebte Thüringer Volksfest wartet mit allerlei Traditionen auf, doch sind im Programm auch Neuerungen zu finden. Gleichzeitig gibt es stärkere Sicherheitsvorkehrungen.

Für viele ist es ein Highlight des Jahres, für manchen Einwohner das anstrengendste Wochenende: Der 364. Zwiebelmarkt steht in Weimar vor der Tür. Nicht mehr lange, und von Freitag bis Sonntag strömen wieder etwa 300.000 Besucher in die Goethestadt.

500 Stände laden zum Zwiebelmarkt

Um die 500 Stände laden die Gäste zum Flanieren und Feiern ein. An etwa 60 davon bieten die Heldrunger Zwiebelbauern ihre handgeflochtenen Zwiebelzöpfe an, viele weitere Essens-, Getränke- oder Verkaufsstände laden zum Verweilen ein. „Wir sollten dankbar sein, dass wir so ein schönes und großes Stadtfest in unserer Stadtmitte feiern können“, freut sich Kerstin Rentsch aus der Stadtkulturdirektion bereits auf das „liebste Fest der Weimarer“.

Oberbürgermeister im Dauereinsatz

Auch Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) blickt nun dem „härtesten Wochenende des Oberbürgermeisters im Jahr“ entgegen, wie es das Stadtoberhaupt zur Programmvorstellung am Montag formulierte. Schließlich wird er den Zwiebelmarkt am Samstag um 6 Uhr nicht nur zusammen mit Zwiebelmarktkönigin Gina-Marie und dem traditionellen Marktrundgang eröffnen, auch beim großen Zwiebelkuchenanschnitt am Freitagmittag ist er schon dabei.

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Heldrunger Zwiebelflechter werden seltener

Zuletzt hatte es Kritik am Zwiebelmarkt gegeben, da die Zahl der Heldrunger Zwiebelbauern jährlich zurückgeht, jedoch die Kerntradition des Marktes bilden. Aus diesem Grund sei OB Wolf vor Kurzem nach Heldrungen gereist, um zusammen mit dem örtlichen Bürgermeister Lösungsansätze zu finden. „Wir werden uns Gedanken machen müssen, wie wir dieses Problem der kommenden Jahre lösen“, so Wolf. Denkbar sei etwa, den Heldrungern bei den Standgebühren entgegenzukommen, oder sich nach anderen Alternativen umzusehen.

Alte Bekannte im Bühnenprogramm

Viele langjährige Traditionen werden im Programm des Zwiebelmarktes beibehalten. So spielen auf den neun Bühnen der Stadt neben neuen Bands auch einige altbekannte, wie Borderline oder die Ehringsdorfer Musikanten. Doch plädiert Kulturmitarbeiterin Rentsch auch dafür, alte Konzepte zu überdenken und neu aufzulegen. „Wir müssen die Besucher neugierig machen“, so Rentsch. So wird beispielsweise die Bühne am Theaterplatz auf Wunsch des Vereins nicht mehr von Radio Lotte, sondern von einer Agentur betreut. Hier soll ein Platz mit „Biergarten-Flair“ entstehen, der teilweise bestuhlt und überdacht ist.

Neue Tradition Kinderzwiebelmarkt

Erstmals wird es beispielsweise einen Kinderzwiebelmarkt geben. Hier können die Kleinsten selbst Zwiebelrispen und Zwiebelinchen basteln, sich kostenlos Kartoffelpuffer schmecken lassen oder Diabolo lernen. Auch ein Puppentheater, ein „Onion-Kicker-Battle“ (Tischfußball mit kleinen Zwiebeln) und eine Kletterwand stehen für alle Kinder bereit. Als Highlight können sich die kleinen Zwiebelmarktbesucher eigene Postkarten vom Markt selbst drucken und mit nach Hause nehmen.

Mc Fitti und Radio Doria in Weimar

Als Highlight des Wochenendes warten für die Erwachsenen Mc Fitti am Freitag und Radio Doria, die Band um Jan-Josef Liefers, am Samstagabend auf dem Goetheplatz auf. Natürlich dürfen auch das historische Quartier um die Herderkirche und die Metalbühne „Zwiebel-Assault“ am Atrium nicht fehlen. Am Samstag findet außerdem erneut der beliebte Stadtlauf mit mehr als 1600 Teilnehmern statt.

Fotos: So schön war der Zwiebelmarkt 2016

Sicherheitsvorkehrungen verschärft

Für dieses Jahr hat die Stadt größere Sicherheitsvorkehrungen rund um den Zwiebelmarkt angekündigt. Neben einer höheren Polizeipräsenz soll es an drei Knotenpunkten auch Metallcontainer geben, die die Zufahrt zum Festgelände versperren. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine Sperre im engeren Sinne. Die Container sollen versetzt gestellt werden, sodass Rettungswagen und Polizei noch durchkommen, Auto- und Lkw-Fahrer allerdings zum langsamen Fahren gezwungen sind.

Ohne Auto in die Innenstadt

Da das Verkehrsaufkommen in Weimar durch die große Anzahl an Besuchern sehr hoch sein wird, empfiehlt die Stadt, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen oder einen der Park-and-Ride-Parkplätze zu nutzen. Große Teile der Altstadt sind am Wochenende außerdem für den Autoverkehr gesperrt.