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Weimar: Frau nach Spaziergang verwundert – „Noch nie gesehen“

Wer in Weimar lebt und an der Ilm spazieren geht, wundert sich über den erschreckend niedrigen Wasserpegel. Die Stadt hat Erklärungen dafür.

Eine Frau ist nach ihrem Spaziergang durch Weimar verwundert. Eine Sache habe sie so "noch nie" gesehen.
© IMAGO / Karina Hessland

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Dauerregen, Sturm oder Rekord-Hitze: Das waren die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990.

Na, da scheint ja jemand das Wasser in Weimar abgestellt haben! Ein Spaziergang an der Ilm ist für viele Anwohner in Weimar ein absolutes Standardprogramm. Doch wehe, wenn dort das Wasser knapp wird. Darüber hat sich jetzt eine Frau gewundert – und traurige Fotos auf Facebook gepostet.

Die Fotos zeigen die Ilm von Mitte Dezember. Dazu schreibt die Frau: „Weiß jemand, was mit der Ilm passiert ist? Fotografiert von der Schlossbrücke aus. So wenig Wasser haben wir noch nie gesehen.“ In der Tat scheint die Ilm ziemlich trocken zu sein, sie gleicht eher einem größeren Tümpel statt einem Fluss.

Weimar: Frau nach Spaziergang an der Ilm verwundert

Thüringen24 hat bei der Stadt Weimar nachgefragt: Was ist da los? Eine Stadtsprecherin erklärt den niedrigen Wasserstand, erläutert: „Die Ilm als Gewässer liegt in ständiger Kontrolle. An der Ilm gibt es drei Messspiegel, die im Zeittakt von jeweils 15 Minuten die aktuellen Messwerte an die Hochwassernachrichtenzentrale in Jena übermitteln.“

Und weiter: „Der Pegel Mellingen zeigt aktuell einen Wasserstand von circa 45 Zentimeter an. Der mittlere jährliche Wasserstand liegt bei 67 Zentimetern. Das zeigt bereits, dass hier selbst im Dezember der jährliche mittlere Wasserstand nicht erreicht ist.“

Viel Wasser ist in der Ilm aktuell nicht mehr zu sehen.
Viel Wasser ist in der Ilm aktuell nicht mehr zu sehen. Foto: Privat

Hauptursache ist die auch in diesem Jahr extreme Witterung mit der lang anhaltenden Trockenheit. Die Sprecherin erklärt: „Seit April 2022 waren kaum Niederschläge gefallen und wenn doch, waren diese viel zu gering ausfallen. Nach dem sehr heißen, trockenen Sommer reichen die bisher gefallenen Niederschläge bei weitem nicht aus, um die Defizite zu kompensieren.“

Stadt verweist auf wenig Regen in diesem Jahr

Speziell die Lage im Bereich des Weimarer Stadtschlosses sei prekär. Ein Grund dafür auch: der Bau einer Fischauf- und Fischabstiegsanlage. Die Sprecherin weiter: „Für die Bauarbeiten war es erforderlich, den Wasserstand am Baubereich abzusenken, indem die Schütztafel am Ende des Streichwehres zum Mühlgraben geöffnet wurde. Diese Wasserstandsregulierungen sind notwendig, um den Wasserandrang zu minimieren.“


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Während dieser Bauarbeiten werde es noch öfter dazu kommen, dass das Wehrschütz zum Mühlgraben mehr geöffnet wird wie sonst – Anwohner und Spaziergänger werden sich also vorerst an den Anblick einer relativ trockenen Ilm gewöhnen müssen…