Braunschweig. Bis zuletzt war offen, ob Alexander Gauland sich erneut für das Amt des Bundesvorsitzenden beim AfD-Bundesparteitag 2019 zur Wahl stellt. Mit einer Last-Minute-Kandidatur hätte er die Wahl des Rechtsaußen Gottfried Curio beim AfD-Bundesparteitag 2019 verhindern können.
Doch keine 15 Minuten war der AfD-Bundesparteitag 2019 alt, da war klar: Gauland wird nicht erneut kandieren. Bei seiner Eröffnungsrede betonte der 79-Jährige, dass er den „Generationswechsel solidarisch vollziehen“ möchte. „Wenn ich Platz mache für einen Jüngeren, dann passiert das aus Freundschaft.“
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Die Gefahr, dass die AfD zu rechts werden könne, sehe er nicht: „Niemand soll denken, dass die Partei nicht mehr meine ist, weil sie zu rechts geworden sei.“ Für seine Aussage: „Diese Partei ist genau richtig, und ihr seid genau richtig“, erhält er tosenden Applaus.
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AfD-Bundesparteitag 2019: Gauland schießt gegen Heiko Maas
In seiner Rede betont Gauland weiter, dass die AfD das Land verändert habe. Dabei flüchtet er sich immer wieder in Geschichtsvergleiche, um gegen die aktuelle Regierung auszuteilen. „Es ist schon schlimm genug, Angela Merkel an dem Platz von Bismarck zu sehen, doch Heiko Maas anstelle Rathenaus und Stresemanns zu sehen, übersteigt jede Schmerzgrenze“, diskreditiert er den SPD-Außenminister. Walther Rathenau und Gustav Stresemann waren Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende Außenminister in der Kaiserzeit und Weimarer Republik.
Für seinen Seitenhieb erhält er Lacher und minutenlangen Applaus. Seine Rede beendet er mit den Worten: „Liebe Freunde, ich bleibe euch erhalten.“ Denn es gilt als sehr wahrscheinlich, dass Gauland zum Ehrenvorsitzenden gewählt wird.
Dreikampf zwischen Chrupalla, Curio und Guth
Für Gaulands Posten kandidieren unter anderem der sächsische Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla, sein Fraktionskollege Gottfried Curio und die niedersächsische Landeschefin Dana Guth. Gegen Meuthen will die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst antreten. Aus dem Bundesvorstand zurückziehen will sich auch der Europaabgeordnete Guido Reil.
Für den Parteivorsitz kandidiert auch Wolfgang Gedeon, der in Baden-Württemberg nach Antisemitismusvorwürfen aus der Landtagsfraktion ausgeschlossen worden war. (mit dpa)