Hauptsache deutsche Autos?
Auf ihrem Parteitag zeigte die CDU am Samstag zum Tagesauftakt einen Introfilm. In diesem Werbefilmchen wollte die Partei vor der Vorsitzenden-Wahl zeigen, für welche programmatischen Inhalte sie steht.
Eine Sequenz in dem Video verwirrte jedoch einige Zuschauer des digitalen CDU-Parteitags vor den Fernsehgeräten und Laptops. Viele verstanden einen Satz über kriminelle Clans vollkommen falsch und beschwerten sich direkt im Netz.
CDU-Parteitag: „Clans sollen nicht Ferrari fahren, sondern Mercedes"
In dem CDU-Clip heißt es: „Damit kriminelle Clans nicht mehr Ferrari fahren, sondern Mercedes.“ Hä?! Wie bitte? Manche glaubten, sich hier verhört zu haben.
„Besser fahren sie nicht teure Autos, sondern sitzen im Knast“, kritisierte eine Zuschauerin prompt über Twitter. „Hat die das im CDU-Werbefilm grad wirklich gesagt?“, regte sich eine andere auf. Ein weiterer reagierte erbost: „Du darfst kriminell sein, aber kauf' dir gefälligst von deiner ergaunerten Kohle Mercedes statt Ferrari.“
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Aber nein, die CDU will kriminellen Clans nicht deutsche Fahrzeuge empfehlen. Gemeint war nicht, dass die Clan-Gangster lieber mit deutschen Protz-Karren durch die Straßen brettern sollen, sondern Mercedes steht hier symbolisch für die Fahrzeuge der Polizei. Die Clan-Mitglieder sollen somit gefahren werden, festgenommen auf der Rücksitzbank sitzend.
CDU ließ Clan-Lamborghini für PR-Gag abschleppen
Der Gag erinnert an eine PR-Aktion der Berliner CDU im Herbst. Für den Wahlkampf hatte die CDU einen Lamborghini abschleppen lassen. Auf dem Luxusauto stand: „Kriminelle Clans gehören auf Netflix, nicht auf Berlins Straßen.“
Die CDU versucht also neuerdings mit Ironie für ihr Kernanliegen Innere Sicherheit und Clan-Bekämpfung zu werben.