Was wäre, wenn die AfD tatsächlich verboten wird? Das jüngste Gutachten des Verfassungsschutzes, das aufgrund eines anstehenden Gerichtsprozesses aktuell wieder auf Eis liegt, sorgte zuletzt für neue Bewegung in der Debatte. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz ist die Gesamtpartei gesichert rechtsextrem. Das Meinungsforschungsinstitut INSA hat nachgefragt, was aktuelle AfD-Wähler machen würden, wenn die Weidel-Partei nicht mehr auf dem Stimmzettel stehen würde.
Die Auswirkungen sind überraschend – und es gibt zwei Parteien, die davon ganz erheblich profitieren würde.
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Mehrheit der AfD-Wähler würde sich andere Partei suchen
In einer aktuellen INSA-Erhebung für die „Bild am Sonntag“ kommt die AfD auf 24 Prozent. Doch bei einem Parteienverbot müssten diese Wählerinnen und Wähler sich eine Alternative zur Alternative suchen. Das würde die Mehrheit der derzeitigen AfD-Anhänger auch tun.
Laut der INSA-Umfrage unter 1.002 aktuellen AfD-Wählern würden nur 30 Prozent dann die nächsten Wahlen boykottieren. Weitere 12 Prozent sind ratlos, was sie dann tun würden. Erstaunlich ist aber, dass ALLE Parteien, auch weit links von der AfD, von einem Parteiverbot profitieren würden.
- CDU/CSU würden auf 30 Prozent hochschießen
- SPD würde mit 19 Prozent wieder deutlich besser dastehen
- Sogar Grüne (13 Prozent) und Linke (12 Prozent) hätten etwas Aufwind im Vergleich zu aktuellen Umfragewerten.
Vor allem Wagenknecht würde enorm profitieren
Die wahren Gewinner eines AfD-Parteiverbots sind aber derzeit gar nicht im Bundestag. Besonders das BSW von Sahra Wagenknecht würde enorm zulegen und auf einmal 11 Prozent bekommen. Bei der Bundestagswahl scheiterte das BSW äußerst knapp an der 5-Prozent-Hürde. Fast jeder Vierte derzeitige AfD-Anhänger würde bei einem Verbot die Wagenknecht-Truppe unterstützen.
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Und auch die FDP würde ein erneutes politisches Comeback feiern können und mit immerhin 6 Prozent wieder ins Parlament einziehen. Fast nur Gewinner bei einem Parteiverbot – bis auf Weidel, Chrupalla und Co.