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Urlauber bleiben dem Osten fern – liegt’s an der AfD?

Die Tourismusbranche im Osten hat offenbar ein politisches Problem. Wegen der AfD-Erfolge schlägt so manch ein Hotelier Alarm.

Urlauber bleiben fern: Leiden Pensionen im Osten wegen der AfD? (Symbolbild) Foto: IMAGO/Zoonar

Nach der Bundestagswahl stehen offenbar viele Hoteliers und Pensionsbetreiber im Osten vor großen Problemen.

Die AfD hatte die Wahl im Februar in fast allen Wahlkreisen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gewonnen. Das hat das Image des Ostens beeinflusst – zum Leidwesen der Tourismusbranche.

Osten: Flaute wegen AfD-Erfolg?

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hatte schon im März vor Rassismus und Intoleranz gewarnt – ohne die AfD explizit zu nennen. Die Tourismusbranche selbst berichtet jetzt von negativen Folgen. Anette Riehl, die Ferienwohnungen in Wittenberge betreibt, schildert die Situation in einem Leserbrief an den „Tagesspiegel“. Sie sagt, ihre Pension sei bei Radfahrern eigentlich sehr beliebt. Doch dieses Jahr sehe alles anders aus. Statt Buchungen für den Sommer kämen nur noch Stornierungen. „Gäste kommen nur noch vereinzelt. Es ist Pfingsten. Wir starren auf das Handy und hoffen, dass doch noch Gäste den Weg zu uns finden. Leider nicht. Es ist nur ein Zimmer vermietet“, so Riehl.

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Die rückläufigen Touristenzahlen treffen auch die Gastronomie. Viele kleine Restaurants und Cafés in der Innenstadt bleiben leer. Riehl macht den Grund für die Entwicklung klar: „Die politische Landschaft Deutschlands hat sich gewandelt, und insbesondere im Osten des Landes sind die Wahlen der AfD nicht ohne Folgen geblieben.“ Sie befürchtet, dass „eine gewisse Skepsis gegenüber den politischen Verhältnissen in diesen Regionen“ entstanden ist. Touristen könnten befürchten, mit „intoleranten Ansichten oder sogar Diskriminierung“ konfrontiert zu werden.


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In ihrem Leserbrief fragt sie: „Wer möchte schon in einem Umfeld Urlaub machen, in dem extremistische Meinungen verbreitet sind?“ Diese Entwicklung sei eine existenzielle Bedrohung für viele Menschen im Osten. Riehl erklärt, dass Pensionen und kleine Hotels oft von Familien geführt werden. Sie seien auf ein stabiles Gästeaufkommen angewiesen. Wenn sich das Image eines Ortes verschlechtere, könne das schwerwiegende Folgen haben. Sie fordert, dass alle Beteiligten „gemeinsam für ein positives Image der Region arbeiten.“ Riehl betont, dass zwar viele im Osten die AfD gewählt haben, aber die Mehrheit der Menschen demokratisch und tolerant bleibe. Sie wünscht sich, dass Urlauber sich ein eigenes Bild machen und mit Einheimischen sprechen. Nur so könnten Vorurteile abgebaut werden.

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