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Weidel widerspricht sich in ARD-Interview völlig selbst – und merkt es nicht mal

AfD-Chefin Alice Weidel im ARD-„Sommerinterview“. Das Gespräch wird wegen Protesten zu einer Herausforderung. Allerdings auch inhaltlich!

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Alice Weidel: Das ist über ihre Partnerin Sarah Bossard bekannt

Mit ihrer Partei vertritt Alice Weidel antifeministische, nationalistische, homophobe und fremdenfeindliche Positionen - doch privat ist Weidel mit Sarah Bossard liiert. Das ist über sie bekannt.

Interview unter erschwerten Bedingungen: Das ARD-„Sommerinterview“ am Sonntag (20. Juli) wird eine Zumutung für AfD-Chefin Alice Weidel und Moderator Markus Preiß. Vor dem Reichstagsgebäude kommt es zu massiven Störaktionen gegen das TV-Gespräch. Die Politikerin kann den ARD-Mann kaum verstehen.

Dennoch führt Weidel das Interview mit gewohnt scharfen und aggressiven Attacken gegen ihre politischen Gegner. Dabei verirrt sich an einer Stelle allerdings ganz schön.

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Weidel präsentiert sich als Volkswirtin – aber plötzlich haben Wissenschaftler keinen Wert mehr

So betont sie einerseits ihre besondere Kompetenz als promovierte Volkswirtin, als es um die Finanzierungsprobleme der Sozialen Sicherungssysteme geht. Es liege vor allem an der „unkontrollierten Zuwanderung“, so Weidel. „Sie können es nicht mehr finanzieren. Unser Gesundheitssystem kippt, unser Rentensystem kippt, unsere Sozialsysteme kippen, unser Bildungssystem kippt.“

Als Preiß erneut konkret wissen will, welche Vorschläge die AfD in dieser Frage hat, poltert Weidel: „Es ist ziemlich einfach zu beantworten. Sie sprechen mit einer Volkswirtin. So. Es ist gar nicht so schwer zu versehen.“ An einer anderen Stelle des Interviews aber misst sie Wissenschaftlern plötzlich keine besondere Bedeutung zu, als es ihr nämlich politisch nicht genehm ist. Dass die klare Mehrheit der damit befassten Wissenschaftler den aktuellen Klimawandel vor allem auf die Menschheit zurückführt, will sie nicht akzeptieren.

Weidel antwortet: „In der DDR hat es DIE Wissenschaft und DIE Intellektuellen auch gegeben und dementsprechend halte ich davon überhaupt gar nichts, wenn DIE Wissenschaft irgendwas sagt.“

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AfD: Kein Bürgergeld mehr für Ausländer

Auch an anderer Stelle argumentiert Weidel fragwürdig. „Wenn die AfD in der Regierung säße, dann gäbe es kein Bürgergeld für ausländische Staatsbürger“, erklärt sie und begründet es damit, dass sie auch nie etwas eingezahlt hätten. Allerdings ist das Bürgergeld nicht beitragsfinanziert wie beispielsweise die Arbeitslosenversicherung.


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Auch viele deutsche Bezieher von Bürgergeld haben bislang nie in die Sozialversicherung eingezahlt.