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Red Bull steigt bei Rot-Weiß ein – RB Erfurt soll in die Bundesliga

Red Bull steigt bei Rot-Weiß ein – RB Erfurt soll in die Bundesliga

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Foto: Ina Fassbender, dpa / Montage: Thüringen24
  • Sensationsnachricht für Rot-Weiß Erfurt
  • Red Bull will bei RWE einsteigen
  • Zwei-Stufen-Plan soll am 1. April beginnen

Damit hätte wohl niemand gerechnet: Dem finanziell angeschlagenen FC Rot-Weiß Erfurt springt ein Finanzinvestor zur Seite. Und es ist ausgerechnet: Red Bull. Das Brauseunternehmen aus Österreich ist bei Fußball-Fans umstritten, seit es mit Millionenaufwand in Leipzig einen neuen Verein aufbaute und ihn unter dem Namen Rasenballsport in die Bundesliga führte.

Das Konzept von Red Bull für Erfurt

Nun will der Konzern von Chef Dietrich Mateschitz auch dem Erfurter Fußball auf die Sprünge helfen – und die Pläne sind gelinde gesagt unglaublich. Nach exklusiven Thüringen24-Informationen sieht ein Konzept von Red Bull zwei Stufen vor.

Schritt 1: Steigerwaldstadion wird gekauft

Im ersten Schritt kauft der Konzern das Steigerwaldstadion. Die Namensrechte sollen weiter bei der Mediengruppe Thüringen bleiben, eine „Red Bull Arena“ wie in Leipzig wird es daher vorerst nicht geben. Allerdings wird die Arena GmbH als Betreiberin abgelöst. Zuletzt war über eine Umstrukturierung der städtischen Gesellschaft diskutiert worden.

Miet- und Nebenkosten für Rot-Weiß sinken

Als neuer Eigentümer will der finanzstarke Konzern, so heißt es aus gut unterrichteten Kreisen, deutliche Nachlässe auf Miet- und Nebenkosten einräumen – und Rot-Weiß Erfurt so ermöglichen, die Lizenzauflagen für die 3. Liga zu erfüllen. Hinter vorgehaltener Hand ist von einem satten Rabatt über 600.000 Euro die Rede, ebenjener Betrag, der RWE akut fehlt und weshalb der Verein zwischenzeitlich bei der Stadt um Hilfe gebeten hatte. Eine entsprechende Vereinbarung soll schon ab diesem Sonnabend, dem 1. April, gelten.

Schritt 2: Red Bull kauft RWE

Phase zwei wird Traditionsfans noch weniger schmecken: Red Bull krallt sich auch den Fußballclub selbst. Die Erfurter sollen Teil des Rasenballsport-Imperiums werden. Immerhin: Die Vereinsfarben bleiben gleich.

RB Erfurt löst Rot-Weiß ab

Der Plan klingt kurios, aber soll hinter den Kulissen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) grünes Licht bekommen haben. Wie 2009 RB Leipzig das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga übernahm, soll in nicht allzu ferner Zukunft RB Erfurt die Lizenz von RWE bekommen. Von einem Vertragsschluss zum 1. April 2018 wird gemunkelt. Und natürlich ist das Ziel von Mateschitz ganz klar wieder die Bundesliga und mittelfristig der internationale Fußball. Was heute noch unvorstellbar klingt, soll nach der Vision der Österreicher in wenigen Jahren Realität werden: RB Erfurt und RB Leipzig dominieren die Bundesliga, Clubs wie Real Madrid und Manchester United sind regelmäßig in Thüringen zu Gast.

Zeit scheint reif für externe Partner

„Vor unserem Einstieg in Sachsen haben wir uns schon einmal auch in Erfurt umgehört“, berichtet ein hochrangiger Red-Bull-Manager. „Damals war die Zeit aber nicht reif, der Widerstand in den Fan-Kreisen zu groß.“ Doch angesichts der schwierigen Finanzlage im Steigerwald sei man mittlerweile offener für neue Partner. Dass RB seine U23-Mannschaft in der Regionalliga abmeldet, soll übrigens auch mit den lange geschmiedeten Plänen zusammenhängen. Allzu viel Konkurrenz will man sich in den unteren Ligen demnach nicht machen.

Viele Fragen offen

Mit dem Konzept für Erfurt stehen der Fußball-Region lebhafte Diskussionen bevor. Werden die Fans den Investor akzeptieren? Baut Red Bull die umfassend sanierte Multifunktionsarena schon bald weiter aus, um die zu erwartenden Zuschauerzahlen in der Bundesliga stemmen zu können? Bekommt RB Erfurt ein modernes Trainingszentrum mit zahlreichen Übungsplätzen?

Südkurve: Red Bull streckt auch Fühler nach Jena aus

Neben diesen Fragen wird sicherlich noch ein anderes Gerücht die Gemüter erhitzen. Offenbar planen die Österreicher auch eine Kooperation mit dem FC Carl Zeiss Jena. Beim dortigen Stadionumbau will Red Bull kräftig investieren und die Südkurve erhalten helfen. Im Gegenzug soll der Abschnitt allerdings zum 1. April 2021 in „Dietrich-Mateschitz-Gedächtnis-Kurve“ umbenannt werden.

Update: April, April!

Zahlreiche Leser fragten uns auf Facebook und per E-Mail besorgt, ob der Getränkehersteller Red Bull wirklich den Fußballclub Rot-Weiß Erfurt übernehmen will. Natürlich nicht! Viele Fans erkannten unseren Schabernack natürlich. Rot-Weiß Erfurt bleibt trotz finanzieller Engpässe ein eigenständiger Verein. Noch mehr Aprilscherze gibt es hier.

Mehr Infos zu Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena findet ihr unter den Hashtags #RWE und #FCC – auch nach dem 1. April.