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Bodo Ramelow mit Falschaussage? Ministerpräsident unter Beschuss – „In höchstem Maße respektlos“

Bodo Ramelow mit Falschaussage? Ministerpräsident unter Beschuss – „In höchstem Maße respektlos“

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Bodo Ramelow ist in einem Interview in die Offensive gegangen – doch stimmen sein Behauptungen überhaupt? Foto: imago images/Jacob Schröter

Erfurt. 

Bodo Ramelow

ist am Wochenende in die Offensive gegangen. In gleich zwei Interviews untermauerte Thüringens Ministerpräsident mit teils drastischen Worten, wie Ernst die Lage im Freistaat aktuell ist.

Gegenüber dem Online-Portal t-online zeichnete Bodo Ramelow ein Schreckensszenario, sprach davon, dass „wir höllische Angst haben müssen.“ Die geringen Impfdosen und das nass-kalte Wetter bewegten ihn zu dieser Aussage (mehr dazu hier).

Bodo Ramelow greift Schulleiter scharf an und kassiert Retourkutsche

Im Interview mit der „Thüringer Allgemeinen“ hatte der Linken-Politiker noch einen anderen Kritikpunkt: „Obwohl wir die Testung für die Abschlussklassen dringend anempfohlen haben, haben einzelne Schulleiter für sich entschieden, ohne Test Präsenzunterricht zuzulassen.“ Dieser „Unvernunft“ wäre er gerne zuvor gekommen, in dem Tests verbindlich vorgeschrieben wären. Die Tests lägen ausreichend zur Verfügung, doch das medizinische Personal fehle.

Der Thüringer Lehrerverband (TLV) weist den Vorwurf entschieden zurück und greift Ramelow scharf an. „Das ist faktisch falsch“, sagt Rolf Busch, Landesvorsitzender des Lehrerverbandes, der „Thüringer Allgemeinen“. Er bezeichnet die Äußerung als „Schlag ins Gesicht all derer, die seit Monaten bis an ihre Grenzen und weit darüber hinaus gehen, um den halsbrecherischen Spagat zwischen dem Recht auf Bildung und dem Gesundheitsschutz irgendwie zu meistern.“

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„Im höchstem Maße respektlos“

Vom Bildungsministerium gebe es keine Anweisung, dass nur getestete Schüler zum Präsenzunterricht kommen dürfen. Vielmehr sei mit der Eröffnung der Abschlussklassen enormer Druck erzeugt worden. Es sei „im höchstem Maße respektlos“ Lehrern Unvernunft vorzuwerfen, so der TLV-Vorsitzende.

Seit Montag können Schulen Corona-Tests für Schüler organisieren, die Präsenzunterricht bekommen. Das betrifft vor allem Klassen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen. Die Tests sollten ursprünglich Voraussetzung dafür sein, dass die Schüler wieder in die Schulen zurückkehren können. Weil sich das Testsystem aber nicht so schnell ausweiten ließ, wurden im Januar auch ungetestete Schüler wieder in den Schulen unterrichtet.

Auch CDU und FDP üben deutliche Kritik an den Aussagen Ramelows. Mehr dazu kannst du in der „Thüringer Allgemeinen“ lesen. (mb mit dpa)