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Erfurt: Farbenspiel-Frust! Hat die Stadt sinnlos Energie verballert?

Zum Jahrestag der Deutschen Einheit am dritten Oktober hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zahlreiche Politiker nach Erfurt eingeladen. Im Rahmen der Feierlichkeiten organisierte die Stadt ein riesiges Bürgerfest inklusive großer Lichtshow. Doch angesichts der Energiekrise und den steigenden Preisen für Strom und Gas, diskutieren vielen Bürger die Frage über die Mega-Kosten für das Farbenspiel am […]

Erfurt
© IMAGO / Future Image

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Zum Jahrestag der Deutschen Einheit am dritten Oktober hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zahlreiche Politiker nach Erfurt eingeladen. Im Rahmen der Feierlichkeiten organisierte die Stadt ein riesiges Bürgerfest inklusive großer Lichtshow.

Doch angesichts der Energiekrise und den steigenden Preisen für Strom und Gas, diskutieren vielen Bürger die Frage über die Mega-Kosten für das Farbenspiel am vergangenen Wochenende. Hat die Stadt Erfurt mit den zahlreichen Lichtinstallationen sinnlos Energie verballert?

Stadt Erfurt verbraucht Strom für Licht-Show

Bunte Farben so weit das Auge reicht, das gab es am Wochenende in Erfurt. „Was für ein Farbenspiel“, heißt es in den sozialen Netzwerken. Doch die Stimmen, die sich über die energiefressenden Lampen wundern, sind lauter.

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„Ich komme mir verarscht vor“, so ein Nutzer unter einem Facebook-Post. Er und viele andere können es nicht fassen, für was die Stadt den Strom verbraucht. „Die einen sitzen im Dunkeln, die anderen schmeißen den Strom raus.“ Doch wie viel Energie hat die Stadt für die Lichtershow tatsächlich verwendet? Thüringen24 hat nachgefragt.


Das ist die Stadt Erfurt:

  • wurde 742 erstmals urkundlich erwähnt
  • Landeshauptstadt von Thüringen
  • mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt (Stand Dezember 2021)
  • hat die älteste Universität Deutschlands (gegründet im Jahr 1379)
  • Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke, der Erfurter Dom und die Severikirche
  • Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)

„Die Abendinszenierung zum Tag der Deutschen Einheit, bei der am 1. und 2. Oktober effektvolle Projektionen am Dom, der Thüringer Staatskanzlei, dem Rathaus, dem Kaufhaus Anger 1 sowie der Defensionskaserne auf dem Petersberg zu sehen waren, basierte auf LED-Technik“, teilte ein Sprecher der Stadt Erfurt gegenüber Thüringen24 mit.

Erfurt
Der beleuchtete Erfurt-Schriftzug am Petersberghang beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto Zusammen wachsen. Foto: IMAGO / Future Image

Ziehe man ähnliche Großveranstaltung wie zum Beispiel Volksfeste zum Vergleich heran, verbrauchten die genutzten LEDs verhältnismäßig wenig Energie. Insgesamt seien an beiden Tagen etwas mehr als 350 kW benötigt worden.

Außerdem sei der Strombedarf in Form von erneuerbarer Energien gedeckt worden. Darüber hinaus wurde die restliche Stadtbeleuchtung ausgeschaltet, „sodass sich Verbrauch und Einsparungen im Endeffekt gegenseitig aufheben.“ Mehr Strom als üblich, wurde am Wochenende dementsprechend nicht verbraucht. Doch wofür das alles?

Stadt Erfurt wollte Zeichen des Friedens setzten

Unter anderem wurden mit dem LEDs am Wochenende Fassaden künstlerisch gestaltet und Botschaften und Erzählungen an die Wände projiziert.

„Der Freistaat und die Stadt Erfurt stimmen darin überein, dass Kunst und Kultur auf den Idealen von Freiheit, Vielfalt und Frieden basieren und vom Austausch und der internationalen Verknüpfung leben“, so der Sprecher weiter.


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„Darum wurde das oben beschriebene Motto im Mai 2022 vor dem Hintergrund des Überfalls auf die Ukraine als gemeinsames Leitbild für die Inszenierung entwickelt. Diese politische Botschaft unterscheidet das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit von vielen anderen Volksfesten.“