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Erfurt: Karnevals-Umzug abgesagt! Doch Narren dürfen sich DARAUF freuen

Schock in Erfurt: Auch dieses Jahr kann der Karnevals-Umzug an Rosenmontag nicht stattfinden. Die Gründe dafür werfen viele Fragen auf.

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Die Rede von Erfurts Oberbürgermeister zum 11.11.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein hält eine Rede zum 11.11. Am Faschingsauftakt findet er reimende und kritische Worte für die aktuelle Diskussionskultur.

Nachdem der Karnevalsumzug in Erfurt drei Jahre am Stück wegen der Corona-Pandemie abgeblasen werden musste, haben sich viele Narren auf die Süßigkeiten-Jagd gefreut.

Jetzt hat es aber die nächste Hiobsbotschaft gegeben: Auch 2023 fällt der große Straßenumzug am Rosenmontag ins Wasser. Dennoch sollen die Erfurter Narren auf ihre Kosten kommen.

Erfurt sagt Karnevals-Umzug ab!

Seit Wochen stand schon die Frage im Raum, ob der Karnevalsumzug dieses Jahr in Erfurt endlich wieder stattfinden kann. Am Montagvormittag (30. Januar) dann die enttäuschende Nachricht aus dem Rathaus: In Rücksprache mit der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC) findet auch 2023 kein Umzug statt. Die Nachricht trifft die Narren kalt. Schon in drei Wochen ist Rosenmontag.

Es soll jedoch eine Alternativ-Veranstaltung auf dem Domplatz geben, mit Bühne und Programm. Die Organisation übernimmt allerdings die Stadt. „Wir treten den geordneten Rückzug an und blicken gemeinsam nach vorn“, sagte GEC-Präsident Thomas Kemmerich. Das Problem dieses Jahr war nicht nur Corona. Vor allem die steigenden Kosten für Personal und Sicherheit wegen der gewachsenen Sicherheitsanforderungen hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aufgrund der Pandemie sind sie lediglich zu spät in die Vorbereitungen gestartet.

Erfurt: DARAUF kannst du dich am Rosenmontag freuen

Dabei ist Erfurt kein Einzelfall. Aus gleichen Gründen wurden auch zahlreiche Karnevalsveranstaltungen in den Narren-Hochburgen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen abgesagt. „Wir waren in Größenordnung zu einer finanziellen Unterstützung des Umzugs bereit, mehr ging nicht“, erklärt Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Die Stadt hätte letztlich 100.000 Euro springen lassen können – doch die Gesamtkosten für den Umzug würden laut GEC bei rund 150.000 Euro liegen.


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Daher übernimmt jetzt selbst die Stadt die Organisation des karnevalistischen Treibens am Rosenmontag. „Die Absage des Umzugs durch die GEC ist eine Vernunftentscheidung. Wir werden jetzt das Geld selbst in die Hand nehmen und gemeinsam mit der GEC einen Festtag auf die Beine stellen, der der Brauchtumspflege würdig ist und den Karnevalisten etwas Stimmungsvolles bietet. Das wird zeitlich sportlich, aber wir bekommen das hin“, ist sich Bausewein sicher. Natürlich werden dennoch die Vereine der GEC dabei sein.

Auch 2024 wird es keinen Karnevalsumzug in Erfurt geben. Wenn die Narren-Veranstaltung dieses Jahr gut ankommt, könnte sich das Konzept auf dem Domplatz etablieren. „Wir werden gemeinsam eine Variante finden, die Tradition und Brauchtum hochhalten und das auf angemessenem Niveau und mit Blick in die Zukunft“, schließt Kulturdezernent Tobias Knoblich das Thema ab.