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Erfurt: Ukrainisches Mädchen stirbt bei A4-Unfall – Vater mit emotionalen Worten

Gut ein Jahr nach einem Unfall auf der A4, bei der ein ukrainisches Mädchen gestorben ist, steht der mutmaßliche Verursacher in Erfurt vor Gericht.

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© Thüringer Polizei

Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall?

Wir zeigen, wie du dich verhalten solltest, wenn du Zeuge eines Unfalls wirst.

Das kleine Mädchen wurde nur sechs Jahre alt. Bei einem dramatischen Unfall auf der A4 in Thüringen verlor im Frühjahr vergangenen Jahres ein ukrainisches Mädchen sein Leben. Seine Eltern und sein zweijähriger Bruder wurden schwer verletzt. Jetzt wird dem mutmaßlichen Unfallverursacher in Erfurt der Prozess gemacht.

Dem Vater des sechsjährigen Mädchens stand am Mittwoch (21. Juni) ein schwerer Gang in Erfurt bevor.

Erfurt: Prozess nach tödlichem Unfall

Der Unfall ereignete sich im Mai 2022 in der Nähe des Parkplatzes Willrodaer Forst (wir berichteten). Das Auto der ukrainischen Familie befand sich auf dem Standstreifen und wurde vom Hyundai eines Mannes erfasst. Dabei zog sich das Mädchen lebensgefährliche Verletzungen zu. Die Kleine starb später im Krankenhaus. Besonders tragisch: Die Familie befand sich auf der Flucht aus dem Ukraine-Krieg, als der Unfall passierte. Der Hyundai-Fahrer verletzte sich bei dem Unfall leicht.

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Jetzt muss er sich wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung vor Gericht verantworten. Auch der Vater des toten Mädchens war beim Prozessauftakt dabei.

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Bei dem Unfall auf der A4 in Thüringen verstarb im vergangenen Jahr ein sechsjähriges Mädchen. Dem mutmaßlichen Unfallverursacher wird jetzt in Erfurt der Prozess gemacht. (Archivbild) Foto: Thüringer Polizei

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„Ich versuche meinen Alltag zu meistern, spüre aber ständig eine Leere“, übersetzte eine Dolmetscherin für den 39-jährigen. „Es ist sehr schwer für uns“, sagte der Vater weiter. Seine Frau kämpfe mit Depressionen. Zuvor hatte die Staatsanwältin am Amtsgericht Erfurt die Anklage verlesen.

Erfurt: Angeklagter entschuldigt sich

Der heute 62-jährige Angeklagte hat sich sich beim Prozessauftakt auch direkt an den Vater gerichtet entschuldigt. „Es tut mir alles so fürchterlich leid“, sagte er. Er könne sich nicht wirklich erklären, wie es zu dem Unfall gekommen war. Er sei nüchtern gewesen und auf einer Strecke unterwegs, die er regelmäßig gefahren sei.

Laut Anklage hatte die Mutter des verstorbenen Mädchens das Auto auf dem Standstreifen mit betätigten Warnlichtern abgestellt, da der jüngere Bruder des Mädchens Atemprobleme bekommen hatte. Der Angeklagte soll laut Vorwurf seine Sorgfalt außer Acht gelassen haben und daher mit dem Wagen der Familie kollidiert sein. (mit dpa)