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Erfurt: Steuer-Killer droht! Restaurants schlagen Alarm – „Gäste werden ausbleiben“

Den Restaurants in Deutschland droht ab nächstem Jahr ein Steuer-Killer. Können die Betriebe in Erfurt den Punch wegstecken? Thüringen24 hat nachgefragt.

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© imago images / Karina Hessland

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Den Restaurants in Erfurt stehen die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Wie allen Betrieben im Hotel- und Gaststättengewerbe steht ihnen ab 2024 ein möglicher Steuerkiller bevor. Die Mehrwertsteuer soll für sie dann wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben werden.

Das in einer Zeit, in der die Restaurants und Gaststätten ohnehin durch Krise und Inflation mehr als gemartert sind. Die Existenzangst wächst – auch in Erfurt. Droht jetzt das große Restaurant-Sterben in der Stadt? Thüringen24 hat bei den Betreibern nachgefragt.

Erfurt: Restaurants schlagen Alarm

Die Krisenlagen wollen einfach nicht aufhören. Erst kam Corona, dann die Energiekrise und schließlich die Inflation. Etliche Restaurantbetreiber können sich fast glücklich schätzen, wenn sie mit nur ein paar Beulen aus den vergangenen Jahren herausgekommen sind. Hunderte Betriebe mussten bereits das Handtuch werfen. Nach Angaben des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) sei die Zahl der Gastgewerbe im Freistaat zwischen 2020 und Ende 2020 um 900 auf knapp 4.000 gesunken. Tendenz? Unklar.

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Im Januar könnte dann der nächste Punch folgen, wenn die Mehrwertsteuer für Restaurants und Gaststätten wieder auf 19 Prozent angehoben werden soll. Wie das zu verkraften ist? Das fragen sich derzeit auch viele Restaurantchefs in der Landeshauptstadt.

Erfurt: „Unverhältnismäßig gestiegen“

„In den vergangenen Monaten beziehungsweise Jahren sind nahezu die gesamten Kosten […] (Einkaufspreise, Energiekosten, Personalkosten, etc.) der Gastronomie unverhältnismäßig gestiegen“, erklärt Steffi Herrmann auf Thüringen24-Anfrage. Sie ist Chefin des Restaurants „Übersee“ am Wenigemarkt. Ihrer Ansicht nach sei die geplante Rückführung der Umsatzsteuer für die gesamte Gastronomie ein „riesiger Nachteil“. „Eine Weitergabe dieser Kostensteigerungen an die Kunden und Gäste ist kaum noch realistisch möglich“, so die Restaurant-Chefin weiter. Sie befürchtet, dass die geplante Erhöhung für viele Betriebe „der berühmte Tropfen“ sein könnte, der das Fass zum Überlaufen bringe.

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Das „Pier 37“ an der Langen Brücke sieht das ähnlich. „Die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist absolut realitätsfremd“, erklärt uns das Restaurant auf Anfrage. „Die Konsequenz werden steigende Preise sein. Jeder Gast wird mehr für seinen Restaurantbesuch aufwenden müssen. Ob er das im gleichen Maße tun wird wie jetzt, bleibt abzuwarten.“

„Wäre eher zu verkraften“

Die Betreiber befürchten, dass sich mit der Steuererhöhung noch weniger Menschen einen Restaurantbesuch leisten könnten. „Eine stufenweise Anhebung wäre auf Daher eher zu verkraften“, findet das „Pier 37“. „Der Optimalfall wäre ein Verbleib bei sieben Prozent, wie es in vielen anderen Ländern auch gehandhabt wird.“


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 Auch das „Übersee“ blickt mit großer Sorge auf den Januar: „Die Gäste werden wegen der unausweichlichen Preiserhöhungen als Reaktion auf die Anpassung der Umsatzsteuer zumindest in Teilen ausblieben“, mutmaßt Herrmann. „Unklar ist nur, wie deutlich diese Entwicklung sein wird.“ (mit dpa)