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Galeria in Erfurt: Nächste Hiobsbotschaft! Müssen Tausende Mitarbeiter zittern? „Blieb kein anderer Weg“

Die Berg- und Talfahrt für alle Galeria-Mitarbeiter geht weiter. Denn erneut hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Was das bedeutet:

Karstadt erfurt
© IMAGO / Axel Heyder

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Die Berg- und Talfahrt der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof scheint weiterzugehen. Denn das Unternehmen hat erneut einen Insolvenzantrag gestellt. Doch was bedeutet das? Müssen Tausende Mitarbeiter, darunter auch die Kollegen in Erfurt, zittern?

Was die Galeria-Kette jetzt vor hat und welche Auswirkungen das auch für die Filiale in Erfurt hat, erfährst du hier.

Galeria in Erfurt meldet Insolvenzverfahren an

Vor knapp einem Jahr war der Aufruhr in Erfurt bereits groß. Denn die Zukunft der Galeria-Filiale im beliebten Einkaufszentrum Anger1 war ungewiss. Keiner konnte und wollte sich vorstellen, was das Aus des österreichischen Signa-Konzerns für die Altstadt und das Einkaufszentrum bedeute. Oberbürgermeister Andreas Bausewein merkte sogar an, dass die Innenstadt, wie wir sie heute kennen, um den Anger1 samt Galeria „herumgewachsen“ sei (HIER mehr dazu). Umso glücklicher waren Stadt, Einwohner und Gäste, als verkündet wurde, dass der Standort Erfurt nicht von den Schließungen betroffen war.

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Doch nun kommt der Konzern mit der nächsten Hiobsbotschaft um die Ecke. Am Dienstag (9. Januar) sei beim Amtsgericht Essen schon wieder ein Insolvenzantrag gestellt worden, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, vorläufiger Insolvenzverwalter sei Stefan Denkhaus. Auch wenn Galeria zuletzt mit einer guten Entwicklung punkten konnte, sei diese jedoch durch die Insolvenzen der Signa-Gruppe negativ beeinflusst worden. Das erneute Insolvenzverfahren soll für Galeria ein Befreiungsschlag werden, wie die dpa schreibt.

„Zerschlagung ist nicht das Ziel“

 „Dem Management blieb deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien.“ Er werde nun „mit aller Kraft“ daran arbeiten, Galeria zu erhalten „Eine Zerschlagung ist ausdrücklich nicht Ziel des Verfahrens“, betonte der Insolvenzverwalter.

Für das Unternehmen waren wohl vor allem die hohen Mieten und teuren Dienstleistungen das, was ihnen erneut das Genick gebrochen hat. Um sich von den dermaßen schlechten Auswirkungen der Signa-Gruppe abzukapseln, liefen bereits Gespräche mit potenziellen Investoren. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, haben diese auch schon gezeigt, dass Galeria in deutschen Innenstädten, so auch in Erfurt, ein wichtiger Bestandteil sei und weiterhin als „hoch attraktiv“ gelte.

Galeria in Erfurt: Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld

In ganz Deutschland arbeiten rund 15.000 Mitarbeiter in 92 Galeria-Filialen. Bereits im Jahr 2020 durchlief das Unternehmen in den Zeiten der Corona-Pandemie ein Insolvenzverfahren, 2023 folgte dann das zweite. Auch die Gewerkschaft Verdi zeigt sich im Zuge der eventuell drohenden Kündigungen besorgt. „Vom neuen Insolvenzverwalter fordern wir, alles daranzusetzen, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung, die das Unternehmen in den letzten Monaten genommen hat, fortgesetzt werden kann und die verbliebenen rund 12.000 Arbeitsplätze erhalten bleiben“, machte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer gegenüber der dpa deutlich.


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Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) war bereits im Gespräch mit Galeria. Die Mitarbeiter in Erfurt und ganz Deutschland erhalten von der BA Insolvenzgeld, sobald das besagte Insolvenzverfahren eröffnet wurde. (mit dpa)