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Erfurt: OB-Bausewein bei Markus Lanz (ZDF) mit bitterem Eingeständnis – „Das geht nicht mehr“

Andreas Bausewein war zu Gast beim ZDF-Polittalk Markus Lanz. Während der Sendung gab es vom Erfurter OB ein bitteres Eingeständnis.

markus lanz
© ZDF / Markus Hertrich / IMAGO / foto2press / Montage: Thüringen24

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Perspektivenwechsel bei Markus Lanz (ZDF). Eine Woche lang sollte sich der Polit-Talk einmal nicht um das „Raumschiff Berlin“ drehen – der Blick sollte vielmehr dorthin wandern, „wo das umgesetzt werden muss, was im Raumschiff beschlossen wird“. Am Mittwoch (27. März) war aus diesem Grund auch der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) zu Gast – und lieferte ein emotionales Geständnis.

Was der Erfurter OB im ZDF-Polit-Talk zu sagen hatte, liest du hier.

Erfurt: OB-Bausewein zu Gast bei Markus Lanz

Die Themen der Talkshow waren dabei wenig überraschend. Es ging um Migration, Wohnungsnöte, Sozialpolitik – im Prinzip also die Themen, die auch abseits der Kommunalpolitik so gut wie alle beschäftigen. Eine Prise Berlin-Bashing darf dabei natürlich nicht fehlen. Klar, wann hat man als Kommunalpolitiker schon die Chance, gegen den Gesetzgeber „da oben“ mal auszuteilen?

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Lanz hinterfragt dabei wenig, gibt sich während der Sendung eher als der große Zuhörer und lädt mit offenen Fragen zur Diskussion ein. Dass der Rahmen dabei nicht zu weit gesteckt wird, macht der Moderator schon zu Beginn deutlich. „Migration ist derzeit das politisch bestimmende Thema im Land“, findet er. „In Ost-Deutschland noch viel mehr.“

Bausewein: „Haben das lange richtig gut gemacht“

So drehte sich auch in den ersten Redebeiträgen von Bausewein zunächst alles um das Eine. „Wir haben in den letzten acht, neun Jahren in Größenordnungen Menschen aufgenommen. In Erfurt leben mittlerweile elftausend Menschen, die in den letzten Jahren mal als Geflüchtete zu uns kamen“, erklärt Bausewein. „Wir haben das lange richtig gut gemacht, aber wir sind an einem Punkt angekommen, wo es schlichtweg nicht mehr funktioniert.“

Woran das liegt, ist schnell erklärt, ist aber gerade mit einem westdeutschen Blick auf die Geschehnisse gar nicht so ersichtlich. Dass es auch in Erfurt, Jena und Weimar auf dem Wohnungsmarkt ziemlich eng ist, dürfte außerhalb Thüringens nicht jedem klar sein. Entsprechend nutzt Bausewein auch die Gelegenheit, die Situation ein wenig zu erklären. „Wir schwanken so um das eine Prozent Wohnungsleerstand“, erklärt Bausewein. „Das ist nahe an der Grenze zur Wohnungsnot.“

„Nur eine Option“

In so einer Situation noch Tausende Geflüchtete aufzunehmen – das stellte die Thüringer Landeshauptstadt seit einiger Zeit vor große Herausforderungen. Seit Monaten stellt sich Erfurt bei der Flüchtlingsaufnahme deswegen quer, wie der OB in der Sendung erklärt.


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„Was heißt das? Sie schreiben dann zurück: ‚Sorry, geht nicht mehr‘?“, fragt Lanz. „Ich sage dann, das geht nicht mehr“, erklärt darauf der Erfurter OB, „es gehen mal fünf, sechs Leute zwischendurch, wenn es mal irgendwelche Umzugsbewegungen gibt. Aber ansonsten können wir nicht aufnehmen. Aber ich warte auf den Tag, an dem dann wirklich der Bus ankommt – und dann haben wir in Erfurt nur eine Option: Zelte aufstellen.“