Es könnte ein friedlicher Ort sein: Zwischen bunten Bilderbüchern, neugierigen Kinderaugen und aufgeregtem Geflüster tauchen die Kleinen in der Erfurter Kinder- und Jugendbibliothek in fremde Welten ein.
Doch draußen, direkt vor der Tür, sieht die Realität oft anders aus. Leere Flaschen, pöbelnde Gruppen und unangenehme Szenen trüben das Bild. Ein Zustand, der Eltern, Anwohner und die Erfurter Stadtverwaltung schon lange ein Dorn im Auge ist.
Erfurt: Schilder gegen Trinker
Laut der Erfurter Stadtverwaltung soll ab Montag (5. Mai) Schluss sein mit dem Alkoholkonsum rund um die Kinder- und Jugendbibliothek an der Marktstraße 21. Diesmal will die Stadt es wirklich sichtbar machen und lässt große Schilder mit klaren Ansagen aufstellen. „Speziell für Kinder soll beim Weg zur oder von der Kinder- und Jugendbibliothek gewährleistet werden, dass sie so wenig wie möglich Kontakt zu Menschen haben, die im Bereich der Einrichtung verweilen, dabei Alkohol trinken und damit verbundene Störungen verursachen“, betonte Bürgermeisterin Heike Langguth.
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An sich ist die Regelung übrigens nichts Neues: Auch an Spielplätzen und Kitas gilt Alkoholverbot in Erfurt. Doch gerade um die Kinderbibliothek herum häufen sich die Beschwerden. Das Bürgeramt berichtet von regelmäßigen Hinweisen genervter Anwohner. Zwar sind die Ordnungskräfte und die Polizei längst aktiv, doch oft fehlt es an der nötigen „Schlagkraft“, um die Gruppen dauerhaft zu vertreiben.
Erfurt: Alkoholfrei vor dem Bücherwald
Mit der neuen Beschilderung will die Stadt jetzt klarmachen: Hier ist kein Platz für Alkohol. Montag bis Freitag von 09.30 bis 18.30 Uhr und samstags bis 13.30 Uhr gilt künftig ein striktes Verbot im Umkreis von 100 Metern um die Bibliothek. Die Bibliotheksleitung war von Anfang an in die Pläne eingebunden. Gemeinsam will man den kleinen Lesern einen sicheren Raum schaffen.
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Für die Umsetzung kündigt die Stadt Erfurt regelmäßige Kontrollen an. Der Vollzugsdienst soll vor Ort Präsenz zeigen, die Betroffenen ansprechen und, wenn nötig, gemeinsam mit der Polizei durchgreifen. Ob die Schilder allein ausreichen, um den Anger rund um die Bibliothek ruhiger zu machen? Das wird sich zeigen.