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Jena: CSD zieht durch die Stadt – Tausende Teilnehmer machen mit

Jena: CSD zieht durch die Stadt – Tausende Teilnehmer machen mit

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Möglichst coronakonform soll am Samstag in Jena der CSD gefeiert werden. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Gregor Fischer

Jena. 

Zwischen 1000 und 1500 Menschen sind beim Christopher Street Day (CSD) in Jena für mehr Toleranz und Vielfalt auf die Straße gegangen. Die Demonstranten zogen am Samstag unter dem Motto „Solidarität unter dem Regenbogen“ vom Westbahnhof zur Rasenmühleninsel. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 1000, die Veranstalter auf 1500.

Viele von ihnen waren in Regenbogen-Fahnen gehüllt. Eine Maskenpflicht gab es nicht, doch die Veranstalter hatten die Demonstranten in Jena gebeten, welche zu tragen.

CSD in Jena – viele kommen Maskenaufforderung nach

Viele seien der Bitte nachgekommen, sagte Koordinatorin Theresa Ertel. Die Veranstaltung sei friedlich und bunt. Sie sei „überwältigt“ vom großen Zuspruch.

Auf der Rasenmühleninsel sammelten sich Demonstrantinnen und Demonstranten sowie Gäste für ein bis in den Abend angesetztes Straßenfest. „Gerade die europäischen Debatten der letzten Wochen über die Rechte und Sichtbarkeit von LSBTIQ*-Menschen sowie deren Unterdrückung in einigen Ländern haben wieder gezeigt, wie relevant auch heute noch die Forderung nach Gleichberechtigung dieser Menschen ist“, sagte Ertel.

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LSBTIQ+ ist eine Abkürzung. Jeder Buchstabe steht hierbei für eine eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung. So steht etwa L für Lesbisch, S für Schwul, B für Bisexuell, T für Transgender und Q für Queer. Oft werden auch die englischen Varianten LGBTQ oder LGBTQIA+ verwendet.

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Das Team setze sich aber – gemeinsam mit dem CSD Thüringen – auch für Verbesserungen in Thüringen und Deutschland ein, sagte Ertel. So solle beispielsweise das Transsexuellengesetz abgeschafft und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt und schwule Männer sollten bei der Blutspende nicht mehr diskriminiert werden.

Erste Auflage fand 2019 statt

Nach einer ersten Auflage 2019 und einer coronabedingten Pause im Folgejahr ist es der zweite CSD in Jena. „Es hat vielen wirklich gefehlt unter Leuten zu sein, bei denen man weiß: Ich kann einfach so sein, wie ich bin“, sagte Ertel. Besonders queere Menschen habe der Lockdown stark getroffen. Beratungen und Schutzstellen seien meist ersatzlos weggebrochen.

Bereits Anfang des Monats war ein Demonstrationszug durch Altenburg gezogen. Für August, September und Oktober sind weitere CSDs unter anderem in Erfurt und Weimar geplant. (ck/fb/dpa)