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Jena: „Eklige Angelegenheit“ – Besondere Diamanten erhalten klare Absage

Jena: „Eklige Angelegenheit“ – Besondere Diamanten erhalten klare Absage

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Ein Kunstprojekt aus Jena wollte aus Scheiße Diamanten machen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Uli Deck

Jena. 

Das Projekt aus Jena ging einmal quer durch die deutsche Presse. Christoph Büchel wollte aus seiner eigenen Scheiße Diamanten machen und das ganze dann Kunst nennen.

Auch öffentliche Gelder sollten in die Aktion fließen. Es geht um mehrere Hunderttausend Euro. Im April dieses Jahres wurde aber bereits ein Schlussstrich unter die Aktion in Jena gezogen. Noch immer sind aber viele Fragen offen.

Jena: Künstler wollte Diamanten aus Kot machen

Die „Thüringer Allgemeine“ hat sich jetzt mit Fritz Walz unterhalten. Er ist Chef der Schweizer Firma, die die Diamanten produzieren sollte. Sie ist auf die Herstellung von so genannten synthetischen Diamanten spezialisiert.

„Das war eine ziemlich eklige Angelegenheit“, erzählt Walz über die Herstellung eines ersten Musters. Der Kot habe erst in der Mikrowelle trocknen müssen, um dann zu Kohlenstoff verbrannt zu werden. Dann wurde aus dem Kohlenstoff Graphit hergestellt, der dann unter hohem Druck zu einem Diamanten gezüchtet wurde.

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Kunstprojekt aus Jena wirft viele Fragen auf

Sechs Wochen dauerte dieser Prozess. Die Rechnung dafür wurde dann nach Jena geschickt – und es folgte erst einmal Funkstille. Erst nach vier Monaten sei der offene Betrag (2.400 Franken) von Jenakultur beglichen worden.

Irgendwann einigte man sich schließlich auf ein Angebot. Produktionszeit 36 Monate. Bisher ist aber nicht ein einziger Stein des Projektes fertiggestellt worden. Der Grund: Nach Informationen der „Thüringer Allgemeinen“ wurde das Projekt gestrichen, unter anderem weil der Einsatz öffentlicher Gelder für Spekulationsgeschäfte verboten ist. Mit einem solchen war geplant gewesen, die Produktion der Steine zu finanzieren.

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Für die Vorfinanzierung des Projektes hätten 300.000 Euro zu buche gestanden. Mittlerweile stehen noch 100.000 Euro offen, die bereits für die Kunstaktion entstanden sind. Wer dafür aufkommen soll, weiß bisher keiner.

Welche Achterbahn der Gefühle Fritz Waltz für das seltsame Kunstprojekt aus Jena durchmachen musste, erfährst du bei der „Thüringer Allgemeinen“>>>