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Jena: Kuriose Kunst wird zum Stadtgespräch – irre, wie das zustande kam

Eine Straße in Jena ist gerade so bunt wie selten zuvor. Thüringen24 hat sich mit der Frau unterhalten, die dafür verantwortlich ist.

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© IMAGO / Jacob Schröter | Anke Dassler | Montage: Thüringen24

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So bunt wie die Neugasse ist in Jena gerade wohl keine andere Straße. Der Grund dafür? Besondere Strickkunst, die gerade für viele neugierige Blicke sorgt. Etliche Regenrinnen sind gerade mit den buntesten Strickereien eingepackt.

Dafür verantwortlich ist die Jenaerin Andrea Truhm, ihres Zeichens Chefin des Ladens „Fadenwohl“ in der Neugasse. Im Thüringen24-Gespräch erzählt sie, wie sie auf die Idee für ihre Kunst kam – und wie sie sich dann wie ein Lauffeuer durch die Gasse verbreitete.

Jena: Neuer Trend in der Stadt

Alles fing erst ganz bescheiden an: An den Regenrinnen vor ihrem eigenen Laden in der Neugasse 35. „Ich dachte mir, ich möchte meine Ecke etwas bunter machen“, erzählt Andrea. Die Idee für diese Art von „Strick-Graffiti“ ist dabei nicht neu. „Ich kannte das halt, ich bin ja von der Branche“, erklärt die Laden-Chefin.

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Schwupps waren die Regenrinnen vor dem Laden kunterbunt – dass das auch an den Nachbarn nicht spurlos vorbeigeht, ist klar. „Dann hat mich ein Friseur angesprochen“, lacht Andrea. „Der wollte das gerne in Gold haben, weil das zum Konzept des Ladens passte.“ Kleinigkeit. Wenig später schon war der Trend in der Neugasse nicht mehr aufzuhalten. Dadurch bekam das gesamte Projekt noch einmal eine ganz andere Bedeutung.

Jena: Kunst hat tiefere Bedeutung

„Die Idee war, Regenrinnen bunt zu machen, um eine Aufmerksamkeit für die lebenden Menschen in der Straße zu schaffen“, sagt Andrea. Als „Durchfahrtsstraße“ zwischen Paradies und Innenstadt sei die Situation für die Anwohner in der Neugasse nicht immer einfach. „Zum Teil stellen die Leute auch einfach ihre Autos hier ab, obwohl sie das eigentlich gar nicht dürften.“

Durch die bunte Kunst an den Regenrinnen würden die Durchlaufenden die Gasse jetzt zum Teil aber ganz anders wahrnehmen. „Es gab schon viele richtig schöne Reaktionen“, sagt Andrea. „Die Leute schauen und sagen: ‚Ach, es gibt ja auch Leben in der Straße, das ist schön.’“


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Zuletzt gab es eine Sache, die die gesamte Thüringen24-Redaktion noch brennend interessierte: Wie kommen die Dinger denn nun an die Rinne? „Ach, das ist eigentlich ganz einfach“, lacht darauf die Ladenbesitzerin. „Das ist wie ein langer Schal, ungefähr vier Meter lang. Der wird dann hinter der Regenrinne einfach zusammengebunden.“