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Jena baut Parkplätze um – Autofahrer reagieren irritiert

Jena baut öffentliche Stellplätze um – was zu viel Frust bei den Autofahren führt. Doch mittelfristig soll die Maßnahme helfen.

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© IMAGO/ Bild13

Jena - das ist die „Lichtstadt“ Thüringens

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Das Trauerspiel mit den Parkplätzen in größeren Städten ist wohl den meisten Thüringer Autofahrern bekannt. Besonders ab 17 Uhr scheint es fast wahrscheinlicher, auf das Bernsteinzimmer zu stoßen, als eine freie Lücke vor der Haustür zu finden. Auch in Jena ist das Problem bekannt und sorgt bei dem ein oder anderen für Frust.

Deshalb reagieren etliche Autofahrer in Jena ziemlich irritiert, als sie davon mitbekommen, dass die Stadt öffentliche Stellplätze umbauen will. Was hinter der Aktion steckt, liest du hier.

Jenaer Autofahrer frustriert

Jeder kann es wohl nachvollziehen: Nach Feierabend steigt man ins Auto und will nur noch Heim. Doch bei vielen geht dann der Stress noch einmal richtig los. Vor der eigenen Haustür heißt es dann oft: „Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden“ – natürlich übertrieben. Doch die Suche nach einem Parkplatz kann einem den Nerv kosten – auch die Jenaer können davon ein Lied singen. Kein Wunder also, dass einige Autofahrer bereits auf die Barrikaden gegangen sind, als sie von einem aktuellen Vorhaben der Stadt windbekommen haben. Die jetzt schon raren öffentlichen Parkplätze werden dann noch ein kleines bisschen seltener.

+++ Jena: Baustellenfrust auf dem Eichplatz geht weiter – auch Autofahrer sind betroffen +++

In der gesamten Stadt Jena werden nämlich derzeit eine ganze Reihe von neuen Carsharing-Stellplätzen errichtet – und eben dafür werden jetzt auch öffentliche Stellplätze in Anspruch genommen. So sind bereits allein in Jena 37 neue Carsharing-Stellplätze an insgesamt 17 Standorten geschaffen worden, wie die Stadt in einer Mitteilung berichtet. Vier der Parkplätze werden noch mit Elektroladesäulen ausgestattet.


Carsharing-Standorte in Jena:

  • Am Volksbad, Busbahnhof: 4 Stellplätze., davon 2 E-Lade
  • Herderstraße/Lutherstraße: 2 Stellplätze
  • Tatzendpromenade: 2 Stellplätze
  • Hermann-Löns-Straße/Emma-Heintz-Str.: 2 Stellplätze
  • Talstraße/Jahnplatz: Stellplätze
  • Sophienstraße/Bibliotheksweg: 2 Stellplätze
  • Am Kieshügel/Munketal: 2 Stellplätze
  • Clara-Zetkin-Straße: 3 Stellplätze
  • Stoystraße/August-Bebel-Straße: 2 Stellplätze
  • Sophienstraße/St.-Jakob-Straße: 2 Stellplätze
  • Erich-Weinert-Strraße: 2 Stellplätze
  • Wenigenjenaer Platz/Breite Straße: Stellplätze
  • Am Volksbad, Busbahnhof: 2 Stellplätze
  • Bahnhof Jena Paradies: 2 Stellplätze
  • Friedrich-Engels-Straße: 2 Stellplätze
  • W.-Seelenbinder-Straße/Stauffenbergstr.: 2 Stellplätze
  • Binswangerstraße: 2 Stellplätze, davon 2 E-Lade

Jena: Mittelfristig mehr Parkplätze frei

Doch warum das Ganze? Der Grundgedanke des Carsharings (zu Deutsch „Auto teilen“) ist die Reduzierung des privaten Pkw-Bestandes – kurz gesagt: weniger Autos auf der Straße. Manche besitzen beispielsweise ein (Zweit-)Fahrzeug und brauchen es nicht täglich. Weiter gedacht bedeutet das dann: wenn weniger Autos in der Stadt unterwegs beziehungsweise abgestellt sind, sind mittelfristig sogar mehr Stellflächen frei. Es liegen sogar wissenschaftliche Untersuchungen vor, die besagen, dass ein Carsharing-Fahrzeug zehn (in größeren Städten sogar noch mehr) private Pkw ersetzen kann.


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Der Stadtrat Jena hat sich in einer ganzen Reihe von Beschlüssen zum System des Carsharings bekannt (zum Beispiel im Klimaaktionsplan). Die Stadt unterstützt diese moderne Mobilitätsformen nach eigenen Aussagen als Ergänzung des Umweltverbundes. Mit „Teilauto“ bleibt in Jena das bereits bestehende Modell des „stationsbezogenen Carsharings“ vorrangig: Jedes Fahrzeug hat eine feste, durch Beschilderung und Fahrbahnmarkierung erkennbare „Station“, von der es abgeholt und an die es auch wieder zurückgebracht wird.