Sie waren DIE Stars von RTL Zwei. Zwischen 2018 und 2022 drehte sich am frühen Abend alles um fünf junge Lehrer und die Erich-Felbert-Gesamtschule in Köln-Porz. Als man die Serie vor drei Jahren nicht mehr weiterführen wollte, war die Trauer groß.
Nun kommt glücklicherweise die Rolle rückwärts. „Krass Schule“ ist zurück. Ab dem ersten Juli kommen die neuen Folgen. Jeweils dienstags und donnerstags bei RTL Plus. Mit dabei ist dann auch wieder Aline Jost, die bereits in den vergangenen Staffeln die Rolle der Thea von Wiesenau spielte. Wir haben mit der 33-Jährigen über die Serie, aber auch ihren ganz persönlichen Schicksalsschlag gesprochen.
Nach drei Jahren endlich wieder „Krass Schule – die jungen Lehrer“ – was ging Ihnen durch den Kopf, als die Anfrage der Produktion kam, ob Sie wieder dabei sein wollen?
Wenn Anfragen kommen, mache ich meine Entscheidung von meiner ersten Reaktion und meinem Bauchgefühl abhängig. Und ich habe mich hier einfach nur riesig doll gefreut! Ich war von der ersten bis zur letzten Folge in über 420 Folgen mit dabei und hätte nie damit gerechnet, dass sich dadurch so viel in meiner Zukunft verändert. Ich bin RTL Zwei und „Krass Schule – die jungen Lehrer“ sehr dankbar, denn ohne hätte sich vieles in meinem Leben nicht entwickelt und ich würde ohne diesen „Startschuss“ heute nicht dort stehen, wo ich heute stehe. Klar, ich hatte auch vorher hier und da ein paar Rollen und bin auch nach “Krass Schule” immer fleißig drangeblieben, aber ich hatte vor „Krass Schule“ nicht einen einzigen Social-Media-Account. Funfact: Ich habe Social Media vorher nicht so gemocht als 90er-Kind (lacht). „Krass Schule“ spielt da bis heute eine wichtige Rolle zum Aufbau meiner Zuschauer und das muss man einfach wertschätzen!
Stand für Sie die Entscheidung sofort fest, dass sie wieder mitmachen?
JA, ohne darüber nachzudenken! Für mich ist „Krass Schule“ eine Art Herzens-Projekt, bei dem ich meine Leidenschaft ausleben kann. Mir machen die Dreharbeiten unglaublich viel Spaß und wenn einem der Job Spaß macht, ist es unglaublich schön, wenn man bedenkt, dass mehr als die Hälfte des Lebens für das Arbeiten draufgeht! Aufgrund meiner ersten Ausbildung weiß ich, was es bedeutet, einen Job auszuüben, bei dem man merkt, dass es absolut nichts für einen ist! Also stand ohne Wenn und Aber für mich direkt fest: THEA is back! Und “Krass Schule – die jungen Lehrer” ebenfalls!
Wie sehr hat Ihnen Thea von Wiesenau gefehlt?
Im ersten Jahr ehrlicherweise gar nicht, da ich nach einigen Jahren erstmal die Zeit mit meiner Familie intensiver genießen konnte und das tat mir auch sehr gut. Nach genau einem Jahr hatte ich aufgrund des Schicksalsschlags meiner kleinen Familie gar keine Zeit darüber nachzudenken … wirklich gefehlt hat mir meine Rolle, nachdem wieder Normalität in meinem Leben eingekehrt ist. Ich war schon seit meinem 16. Lebensjahr immer ein Workaholic und so sehr ich meinen Job als Content-Creatorin und Moderatorin auch liebe … das Schauspielern und gemeinsame Arbeiten mit dem Team ist noch mal eine andere Liga für mich und die hat mir ganz klar gefehlt! Abgesehen davon, ist meine Rolle als Thea von Wiesenau auch einfach großartig! Sie ist sehr facettenreich und hat mich immer aufs Neue herausgefordert. Mit Thea wird es einfach nicht langweilig! Alle Rollen, die ich nach “Krass Schule” gespielt habe, kamen nicht an Thea ran (lacht).
Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen? Gibt es Veränderungen im Vergleich zu den bereits gesendeten Staffeln?
Die Zuschauer dürfen sich auf Emotionen, Drama, Identitätskrise, viel Witz und Spannung freuen. Natürlich gibt es eine kleine Veränderung und die besteht darin, dass der alte Cast natürlich auch etwas älter geworden, zeitgleich aber noch mehr zusammengeschweißt ist. Dies wird man in den Storylines als Zuschauer merken und es ist eben etwas Neues, dass wir in der Nachhilfeschule eine Art „Mini-Schule“ geworden sind und das wirkt eventuell auch familiärer und ist sehr schön.
Sie sind in den vergangenen Jahren durch eine schwere Zeit gegangen. Wie geht es Ihnen und ihrer Familie heute? Und warum ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für eine neue (alte) Herausforderung mit „Krass Schule“?
Meiner Familie und mir geht es heute nach knapp drei Jahren – Gott sei Dank – sehr gut. Natürlich begleitet einen dieser Schicksalsschlag auch heute noch, alles andere wäre gelogen (Anm. d. Red.: Alines Mann litt an einer Erkrankung des Zentralnervensystems. Lag mehrere Tage im Koma). Sowas lässt sich nicht komplett verdrängen, doch wir blicken sehr positiv in die Zukunft. Wenn man bedenkt, was für ein unglaubliches Wunder geschehen ist, da kann man nur pure Dankbarkeit und Liebe verspüren. Man lernt das Leben noch mal ganz anders zu schätzen, wenn man merkt, wie schnell es selbst in jungen Jahren auch vorbei sein könnte. Wir schenken uns gegenseitig sehr viel Kraft, Liebe und Verständnis füreinander. „Krass Schule“ hat mit dem Comeback wirklich ein perfektes Timing bei mir erwischt, als hätte es so seien sollen. Ein Jahr zuvor hätte ich das aufgrund der Aufarbeitung und Betreuung der Kleinen während der Drehzeiten nach Schulschluss nicht bewältigen können. Besser hätte es gar nicht kommen können. Ich merke nach einigen Wochen am Set gleich wieder, wie sehr es mich erfüllt und ausgleicht.