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Margot Friedländer ist tot – Holocaust-Überlebende wurde 103 Jahre alt

Die prominente Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist im Alter von 103 Jahren verstorben.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

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Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Das teilte die Margot Friedländer Stiftung am Freitag (9. Mai) mit.

Noch am Mittwoch (7. Mai) hatte sie in Berlin bei einer Gedenkstunde zum Ende des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren gesprochen.

Margot Friedländer gestorben

1921 wurde Friedländer in eine jüdische Familie hineingeboren. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Bruder wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sie selbst konnte zunächst untertauchen, doch schließlich wurde sie entdeckt und nach Theresienstadt gebracht. Doch sie überlebte, traf dort ihren Mann und das Paar zog nach Amerika.

Bis sie 88 wurde, lebte Margot Friedländer in New York, zog dann nach dem Tod ihres Mannes wieder zurück nach Berlin. Sie engagierte sich Zeit ihres Lebens gegen das Vergessen, erzählte ihre Geschichte in ihren Memoiren und einem Dokumentarfilm. Für ihren unermüdlichen Einsatz gewann sie Preise und Anerkennung, sogar das Bundesverdienstkreuz.

„Hass ist mir fremd“

Obwohl niemand aus ihrer direkten Familie den Holocaust überlebte, sagte sie eins selbst: „Hass ist mir fremd“. Ihre Rückkehr nach Berlin bewies dies einmal mehr. Im Juni 2018 wurde sie mit 96 Jahre zur Ehrenbürgerin Berlins erlangt. Zu Ehren ihres 100. Geburtstages erschien sogar ein Buch mit Interviews und ein Bildband.


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Im Herbst ehrte das ZDF sie mit einem Dokudrama – 85 Jahre nach der Reichspogromnacht 1938. Mit 100 Jahren sprach sie vor Schülern im EU-Parlament in Brüssel. Mit 102 war sie zu Besuch bei Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier, trat im April diesen Jahres noch als Festrednerin beim Bundespresseball am Brandenburger Tor auf.

Ihre Worte: „Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen“. (mit dpa)