Thailand hat wegen eines Grenzstreits mit Kambodscha mehrere Grenzübergänge geschlossen. Betroffen sind sechs Provinzen, darunter auch der beliebte Übergang Aranyaprathet-Poipet. Touristen können dadurch nicht zu den Tempelanlagen von Angkor reisen.
Ausnahmen gelten nur für Studenten und Personen mit medizinischem Bedarf. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Grenzregion.
Thailand schließt Grenzübergänge
Der Konflikt über den genauen Grenzverlauf zwischen Thailand und Kambodscha besteht seit der Kolonialzeit. Er eskalierte nach einem Schusswechsel Ende Mai, bei dem ein kambodschanischer Soldat getötet wurde. Kambodscha verhängte daraufhin Importverbote für Lebensmittel, Gas und Treibstoff aus Thailand. Der Streit verschärft die politische Krise in Thailand weiter.
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Eine geleakte Tonaufnahme belastet die thailändische Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra. Im Gespräch mit Hun Sen, dem kambodschanischen Senatspräsidenten, nannte sie ihn „Onkel“ und bezeichnete einen Militär im Grenzgebiet als „Gegner“. Dieses Verhalten sorgte für Empörung. Die zweitgrößte Regierungspartei Bhumjaithai verließ deshalb die Koalition. Paetongtarn entschuldigte sich, dennoch halten die Proteste an.
Thailands Politik in der Krise
Die Demonstranten verlangen Neuwahlen und Paetongtarns Rücktritt. Gleichzeitig fürchtet Thailands Tourismusbranche einen Militärputsch. „Politische Unruhen sollten durch demokratische Mechanismen gelöst werden, nicht durch einen Putsch wie 2014“, sagte Ratchaporn Poolsawadee vom Tourism Council of Thailand. Seit 1932 gab es in Thailand rund ein Dutzend Staatsstreiche. (mit dpa)