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Thüringer FDP-Chef mit klarer Forderung! „Blutkreislauf der deutschen Wirtschaft“

Die Energiekrise spitzt sich in Thüringen immer mehr zu: Fast täglich müssen Betriebe das Handtuch schmeißen und Privatleute sparen, wo es nur geht. Thüringens alter und neuer FDP-Chef sieht aber scheinbar eine Lösung, wie die Kosten zumindest ein bisschen gemindert werden können – und stellte deshalb eine klare Forderung an den Landtag. Klare Worte aus […]

Klare Ansage von Thüringens FDP-Chef Kemmerich!
© picture alliance/dpa | Michael Reichel

Thüringen

So schön ist das Bundesland

Die Energiekrise spitzt sich in Thüringen immer mehr zu: Fast täglich müssen Betriebe das Handtuch schmeißen und Privatleute sparen, wo es nur geht.

Thüringens alter und neuer FDP-Chef sieht aber scheinbar eine Lösung, wie die Kosten zumindest ein bisschen gemindert werden können – und stellte deshalb eine klare Forderung an den Landtag.

Klare Worte aus Thüringen: „Alles, was wir haben, muss ans Netz“

Der Landeschef der FDP Thüringen, Thomas Kemmerich, ist sich sicher: Die Abschaltung der Atomkraftwerke kommt zur falschen Zeit.

„Alles, was wir an Energie haben, muss ans Netz“, sagte der Politiker auf einem Landesparteitag der Liberalen am Samstag in Sömmerda. Seine Aussage „Bringt die Akw’s ans Netz, bringt die Abgeschalteten ans Netz“ erntete tosenden Applaus in der Halle.


Das ist der Thüringer FDP-Chef:

  • Thomas L. Kemmerich
  • 1965 geboren
  • vom 5. Februar bis 4. März 02020 Ministerpräsident in Thüringen
  • seit 2015 Landesvorsitzender der FDP Thüringen
  • im Oktober 2022 wiedergewählt

Aktuell sind in Deutschland noch drei Atomkraftwerke am Netz. Vor der Energiekrise, die eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist, war geplant gewesen, die letzten drei Atomkraftwerke zum Jahresende abzuschalten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt angekündigt, dass er einen Weiterbetrieb von zwei Atomkraftwerken über das Jahresende hinaus erwarte.

Klare Ansage von Thüringens FDP-Chef Kemmerich!
Thüringens umstrittener FDP-Landeschef Thomas Kemmerich bleibt im Amt. Er wurde am Samstag auf einem Parteitag der Liberalen in Sömmerda mit 87 Prozent der Stimmen ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.  Foto: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Thüringer FDP-Chef macht ernst

Zugleich forderte Kemmerich auf dem Landesparteitag erneut, auf die Förderung von Schiefergas durch Fracking zurückzugreifen. Allein dadurch könne der Gasbedarf des Landes über ein Jahrzehnt gesichert werden. Die Energie sei „der Blutkreislauf der deutschen Wirtschaft“. Insofern müsse man „alle Kraft darauf aufwenden, dass Energie fließt“, so Kemmerich.


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Kemmerich als Thüringer FDP-Landesvorsitzender wiedergewählt

Kemmerich trat bei dem Parteitag am Samstag in Sömmerda erneut für den Parteivorsitz an – und wurde mit 87 Prozent der Stimmen ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.

Kemmerich steht seit mehreren Jahren an der Spitze der Landes-FDP. Bei seiner letzten Wahl hatte er einen Gegenkandidaten und wurde mit 71,0 Prozent der Stimmen als Landeschef bestätigt.

Der 57-Jährige hatte im Februar 2020 durch seine Wahl zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten, bei der AfD-Stimmen ausschlaggebend waren, für eine Regierungskrise in Thüringen gesorgt. Kemmerich war nach bundesweiter Kritik wenige Tage später als Ministerpräsident zurückgetreten – er hatte ohne Regierung bis März die Geschäfte geführt.

AfD-Chef Björn Höcke gratuliert Thomas Kemmerich (FDP) zur Wahl. (Archivbild)
AfD-Chef Björn Höcke gratuliert Thomas Kemmerich (FDP) zur Wahl. (Archivbild) Foto: Foto: imago

Im vergangenen Jahr hatte Kemmerich bereits signalisiert, dass er sich auch die Spitzenkandidatur bei der nächsten regulären Landtagswahl 2024 vorstellen kann. Dazu äußerte er sich am Samstag zunächst nicht. Kemmerich ist auch Sprecher der FDP-Gruppe im Landtag. Auf dem Parteitag in Sömmerda wird der gesamte Landesvorstand neu gewählt.