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AfD Thüringen: Politiker posiert auf Holocaust-Mahnmal – mit Konsequenzen

Das Foto von AfD-Politiker Holger Winterstein auf dem Holocaust-Mahnmal in Berlin sorgte für Furore – jetzt zieht er selbst Konsequenzen.

Der AfD-Politiker Holger Winterstein aus Thüringen hat vor wenigen Tagen mit einem Post in den sozialen Medien für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt.

Der Abgeordnete hatte sich ablichten lassen, als er auf dem Holocaust-Mahnmal in Berlin posiert hat. Selbst aus den eigenen AfD-Reihen hagelte es dafür scharfe Kritik. Der Vorfall bleibt jetzt auch nicht ohne Konsequenzen – Winterstein hat sich nun selbst dazu entschieden, sein Amt niederzulegen.

AfD in Thüringen: Politiker legt Amt nieder

Der Thüringer AfD-Politiker Holger Winterstein zog mit einer Pose auf dem Holocaust-Denkmal in Berlin scharfe Kritik auf sich. Nun hat er sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Gebietsverbandes Sonneberg der AfD niedergelegt, wie Torben Braga, stellvertretender Sprecher des AfD-Landesverbandes Thüringen, am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte der MDR über den Rücktritt berichtet.

Winterstein war am Wochenende am Rande einer Großdemonstration der AfD in Berlin auf das Denkmal für die ermordeten Juden Europas gestiegen und hatte sich mit ausgebreiteten Armen fotografieren lassen. Das Bild veröffentlichte er auf seiner Facebook-Seite, löschte es später allerdings.

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Großes Entsetzen nach Aktion von AfD-Politiker aus Thüringen

Der israelische Botschafter Ron Prosor kommentierte das Verhalten Wintersteins auf Twitter mit den Worten: „Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen.“ Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees Christoph Heubner nannte Wintersteins Verhalten „widerwärtig“. Er beleidige Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen.


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Auch der Bundesvorstand der AfD verurteilte in einer Mitteilung das „äußerst respektlose Verhalten“ Wintersteins. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) erklärte, das Verhalten Wintersteins sei „unerträglich“, und kündigte eine Prüfung der strafrechtlichen Relevanz des Vorfalls an. (dpa/jko)