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Thüringen: Der Schein trügt! Obwohl DAS idyllisch aussieht, birgt es eine große Gefahr

Dank der eisigen Temperaturen sind etliche Seen in Thüringen mit einer Eisschicht bedeckt. Allerdings birgt sich dahinter eine große Gefahr.

© IMAGO / Rene Traut

Faszinierendes Schauspiel: Seifenblasen gefrieren bei eisiger Kälte

Die (wunder-)schöne Seite der eisigen Kälte in Thüringen: In nur wenigen Sekunden können Seifenblasen zu kleinen Kunstwerken gefrieren. Seht selbst!

Die eisigen Temperaturen sorgen in Thüringen nicht nur für zugefrorene Autoscheiben, sondern auch für vereiste Seen.

Und so schön die Vorstellung auch ist, diese zu betreten und darauf Schlittschuh zu laufen – so groß ist auch die Gefahr dahinter. Deshalb hat der Thüringer Forst und die Fernwasserversorgung eine Warnung ausgesprochen.

Thüringen: Unsichtbare Gefahr in winterlichen Landschaften

Viele Gebiete im Freistaat haben sich in den letzten Wochen in zauberhafte winterliche Landschaften verwandelt. Auch viele der rund 120 Stauanlagen der Thüringer Fernwasserversorgung sind bereits mit einer leichten Eisschicht bedeckt und laden zu einem Sparziergang ein – dabei kommen allerdings einige Besucher auf die gefährliche Idee, auch die Seen zu überqueren.

„Wir warnen vor dem Betreten der Eisflächen an unseren Stauanlagen in der gesamten Saison“, sagte eine Sprecher auf Thüringen24-Nachfrage. „Die Anlagen werden bewirtschaftet, sodass immer mit Schwankungen der Stauspiegel zu rechnen ist. Sowohl bei der Bildung der Eisflächen als auch im Anschluss.“ Bedeutet: Die Eisschichten sind unterschiedlich dick. Auch wenn sie am Rand durchaus fest scheinen, können sie in der Mitte gefährlich dünn sein.

Thüringen: DIESE Talsperren darfst du nicht betreten

Denn: Anders als bei natürlichen Seen schwankt an Talsperren der Wasserspiegel, erklärt die Thüringer Fernwasserversorgung. Wenn die Eisdecke geschlossen ist, das Wasser darunter sich aber absenkt, entstehen Hohlräume und es kommt zu Bruchstellen in der Eisschicht. Deshalb sind rund um die Stauanlagen Warnschilder aufgestellt wurden, die darauf aufmerksam machen.


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Nicht nur Spaziergänger, sondern auch Hunde sollten der Verlockung widerstehen und die knirschende Eisfläche nicht betreten – schon gar nicht zum Schlittschuhlaufen. Auch der Trinkwasserschutz spielt in das Betretungsverbot mit ein. Dieses gilt für folgende Talsperren.

  • Talsperre Leibis-Lichte
  • Talsperre Scheibe-Alsbach
  • Talsperre Neustadt
  • Talsperre Schönbrunn
  • Talsperre Ohra
  • Talsperre Schmalwasser
  • Talsperre Tambach-Dietharz
  • Talsperre Erletor

Thüringer Wald warnt vor waldtypischer Gefahr

Auch die Thüringer Forst Zentrale macht darauf aufmerksam, dass Schlittschuhfahrende die Gefahr von zugefrorenen Waldseen unterschätzen. Auch wenn diese oft äußerst idyllisch liegen und deshalb zum Wintersport förmlich einladen, sollte man sie auf keinen Fall betreten. Laut der Experten müssen die Gewässer mit einer mindestens 15 Zentimeter dicken Eisschicht bedeckt sein, bei fließenden Gewässern sind es sogar 20 Zentimeter.

„Sind die Eisflächen verschneit, ist eine solide Beurteilung der Eisstärke und damit ihrer Tragfähigkeit überhaupt ausgeschlossen“, sagt der Thüringer Forst Chef Volker Gebhardt. Die Zentrale hatte in den vergangenen Jahren landesweit Dutzende von Waldteichen entschlammt und damit vertieft, neu abgedichtet und Zuwegungen verbreitert beziehungsweise instandgesetzt. Da auch diese Gewässer im Regelfall bewachsene Uferzonen haben und ebenfalls über Zu- und Abflüsse verfügen, kann die Tragfähigkeit einer Eisdecke innerhalb weniger Meter extrem schwanken. Der Thüringer Forst macht deshalb noch einmal klar, dass ein Betreten von zugefrorenen Waldteichen lebensgefährlich ist. Denn: Schon nach kurzer Zeit droht eine Unterkühlung.