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Thüringen: Vier Tote nach Brandkatastrophe! Jetzt nimmt der Fall eine ungeahnte Wendung

Etwa ein halbes Jahr nach der tödlichen Brandkatastrophe in Apolda (Thüringen), nimmt der Fall eine ungeahnte Wendung. Hier alle Infos!

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© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Johannes Krey

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Vier Menschen starben, etliche weitere wurden verletzt – darunter auch Feuerwehrleute. Die Ermittler gehen nach der Brandkatastrophe im August 2022 in Apolda (Thüringen) von Brandstiftung aus. Hauptverdächtiger: ein 35-jähriger Mann. Jetzt nimmt der Fall aber jetzt eine ungeahnte Wendung.

Die Staatsanwaltschaft in Thüringen sagt, dass der Mann schuldunfähig ist. Ihm droht also kein Strafprozess. Stattdessen beantragten die Ermittler jetzt ein sogenanntes Sicherungsverfahren beim Landgericht Erfurt.

Thüringen: Tatverdächtiger schuldunfähig

Im Klartext bedeutet das: Dem 35-Jährigen droht keine Strafe, sondern die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Dem Bulgaren werden unter anderem vierfacher Mord und versuchter Mord in 14 weiteren Fällen vorgeworfen. Der Mann soll Ende August vergangenen Jahres mit zwei gefüllten Benzinkanistern ein Mehrfamilienhaus in Apolda in Brand gesetzt haben (wir berichteten). In dem von dem Feuerinferno weitgehend zerstörten Haus hatten bulgarische Familien gelebt.

Dem Beschuldigten soll laut Staatsanwaltschaft bewusst gewesen sein, dass zur Tatzeit eine größere Zahl von schlafenden Menschen in dem Haus waren. Daher soll er deren Tod zumindest billigend in Kauf genommen haben. Der Mann ist seit Ende August in behördlichem Gewahrsam.


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Das Gericht ordnet die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder der verminderten Schuldfähigkeit begangen hat und wenn sich herausstellt, dass der Täter für die Allgemeinheit gefährlich ist. (bp, dpa)