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„Lost Place“ in Thüringen: Früher tobte hier das Leben – jetzt „zerfällt es mehr und mehr“

„Lost Place“ in Thüringen erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch die verlassenen Orte können auch gefährlich werden.

© IMAGO / Wirestock

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„Lost Place“ erfreuen sich in Thüringen an einer großen Beliebtheit. Im Netz gibt es unzählige Gruppen, in denen sich über die verlassenen Orte ausgetauscht, Bilder gepostet und Tipps geholt werden.

Oft werden magische Eindrücke ausgetauscht, doch manchmal sind die Bilder auch traurig, so wie bei dem „Lost Place“ den Tamina fotografierte.

„Lost Place“ in Thüringen: Immer mehr Zerfall

Die verlassenen Orte ziehen seit mehreren Jahren viele Menschen an. Die Faszination an „Lost Place“ hält sich weiterhin ungebrochen. Die Objekte stehen meistens in Wäldern, sind sehr abgelegen und oft sehr zugewachsen. Es dürfte also nicht verwunden, dass die plätze, für die sich offensichtlich keiner mehr zuständig fühlt, immer mehr von der Natur verschlungen werden.

So auch der „Lost Place“ in Thüringen, den Tamina aus Jena für sich entdeckt hat. „Der Charme der alten Gemäuer lädt ein zu einer Reise in längst vergangene Zeiten – man wird auf mystische Weise Jahrzehnte oder noch viel weiter zurück katapultiert und hat dabei enorm viel Raum für Fantasie. Das ist spannend und erfüllt einen oft mit Ehrfurcht,“ schwärmt sie. Doch auch Unverständnis ist dabei, weil die Gebäude dem Verfall überlassen werden. „Das ist so schade um das Kulturgut“. Das sehen auch die User der Facebook-Gruppe so und machen auch auf die Gefahren des Zerfalls aufmerksam:

  • „Leider zerfällt es mehr und mehr… Jedes Jahr mindestens ein Brand zu verzeichnen, es ist ein Wunder, dass es überhaupt noch steht, aber die Stadt interessiert es nicht, zumal die Lage wunderschön ist.“
  • „Mehr Ruine als Lost Place….“
  • „War dort zwei mal. Beim ersten Besuch, konnte man noch überall rein gehen, aber paar Jahre später, nicht mehr. Es ist vieles schon eingestürzt und zu gefährlich um es zu betreten.“

„Lost Place“ in Thüringen: Respektlosigkeit vor Objekten

Zum Zerfall kommt nicht selten auch Vandalismus, wie Tamina bestätigt, „Selten, dass man ein Fenster findet, welches nicht zerstört wurde, oder eine Wand, auf der kunstresistente Graffiti-Sprayer meinen, sich verewigen zu müssen. Diese Respektlosigkeit vor den alten Objekten, die zum Teil Kriege überdauert haben, macht immer wieder sprachlos“. Doch der besuch von „Lost Place“ biete ihr immer ein Möglichkeit dem Alltag zu entfliehen und für einen Moment den Umhang eines längst vergangenen Lebens überzustreifen.


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Doch auch der Zerfall kann laut Tamina schön anzusehen sein, „es ist immer wieder faszinierend zu erleben, in welch rasantem Tempo sich die Natur alles zurück holt. Teilweise ragen Bäume direkt durch mehrere Etagen und die eigentlichen Objekte sind von außen durch Wildwuchs nur schlecht zu erkennen. Einmal kurz nicht hingeschaut – und die Natur hat schon alles wieder in ihren Bann gezogen.“ Man sollte dabei jedoch nie die Gefahren aus den Augen lassen.