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Thüringen: Infizierte Waschbären im Unstruttal – was bedeutet das Virus für uns?

Im Unstruttal in Thüringen haben sich zwei Waschbären mit einem Virus infiziert – könnte das auch für den Menschen gefährlich werden?

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© Imago / Wirestock

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Vor wenigen Wochen kam es in Thüringen zu beunruhigenden Szenen: Die Feuerwehr musste Ende März zwei umherstreunende Waschbären in den Wohngebieten im Unstruttal töten. Der Grund – die Tiere verhielten sich äußerst ungewöhnlich und stellten damit eine Gefahr dar.

Jetzt bestätigten Untersuchungen der Tierleichen und die Ergebnisse aus dem Labor den Verdacht: Die beiden Tiere hatten sich zuvor mit dem Staupe-Virus infiziert. Kann das auch für den Menschen gefährlich werden?

Thüringen: Sind infizierte Waschbären eine Gefahr?

Während der Waschbär das Virus über den Verdauungstrakt oder die Atemwege aufnimmt, bleibt es für den Menschen vorerst unbedenklich. „Staupe wird durch das Canine Staupevirus ausgelöst, welches zwar eng mit dem Masernvirus verwandt, jedoch für Menschen ungefährlich ist. Menschen können sich an der Staupe nicht anstecken“, erklärte ein Sprecher des Thüringer Landesamtes für Verbraucherschutz auf Nachfrage von Thüringen24.

Für die Tiere ist das Virus hingegen alles andere als harmlos. „Bei der Staupe handelt es sich um eine durch ein Paramyxovirus bedingte, hoch ansteckende Infektionskrankheit bei Hunden und anderen fleischfressenden Säugetieren wie Fuchs, Wolf, Frettchen, Nerz, Wiesel, Waschbär und Seehund“, verriet der Experte. Eine Impfung werde deshalb auch empfohlen. Hauskatzen könnten sich zwar ebenfalls anstecken, bei ihnen würden sich aber keine Symptome zeigen.

Thüringen: Hundehalter sollten achtsam sein

Auch wenn Tierhalter nicht in Gefahr sind, sollte auf eine gewisse Hygiene geachtet werden – insbesondere das Händewaschen nach der Gartenarbeit sei Pflicht. Ebenso sollte auch der Kontakt zu erkrankten oder verendeten Wildtieren gemieden werden.


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Und wenn man doch mal einem Waschbären in der freien Wildbahn begegnet, der sich zudem auch noch auffällig verhält? „Es handelt sich um ein Raubtier, also zum Selbstschutz auf jeden Fall Abstand halten“, stellt der Fachmann klar. Anschließend sollten der örtlich zuständige Jäger oder das Veterinäramt verständigt werden. Dort werde sich dann um das Tier gekümmert.